Kleine Gewächshäuser und insbesondere Zimmergewächshäuser bieten Ihnen zu jeder Jahreszeit die Gelegenheit, Pflanzen anzuziehen oder für den Eigenbedarf in der Küche zu züchten. In diesem Gastbeitrag erhalten Sie von dem Autor Marcel Tischner, der eine eigene Webseite zum Thema Zimmergewächshäuser betreibt, interessante Informationen rund um die kleinen Zuchtstationen.
Welches kleine Gewächshaus ist das Richtige für Ihr Zuhause?
In den letzten Jahren stieg immer mehr das Interesse am sogenannten Urban-Gardening sowie am umweltbewussten Anbau von Obst bzw. Gemüse. Meiner Meinung nach kommt man dabei kaum um Gewächshäuser für die eigenen 4 Wände herum. Warum? Zum einen ermöglichen sie eine energiesparende Anzucht von Samen und zum anderen kann man sie dafür benutzen, Kräuter oder frisches Gemüse direkt in der Küche anzubauen.
Damit auch Sie das richtige Gewächshaus finden, möchte ich in diesem Artikel die verschiedenen Arten vorstellen und darauf eingehen wie man das richtige Modell findet.
Die verschiedenen Arten
Zuallererst werde ich Ihnen die verschiedenen Arten der Gewächshäuser vorstellen. Dabei gehe ich unter anderem auf ihren Aufbau ein, erkläre was ihre Vor- bzw. Nachteile sind und wofür sie sich eignen.
Das Zimmergewächshaus
Die wohl bekannteste Kleingewächshaus-Art ist das Zimmergewächshaus. Dieses besteht meistens aus einem Deckel (mit Belüftungsschlitzen) und einer Wanne in welche die Pflanzen eingesetzt werden. Als Material wird meistens Plastik verwendet. Das hat zur Folge, dass Zimmergewächshäuser recht lange halten, da sie nicht korrodieren oder ähnliches. Außerdem hält das Material Wärme recht gut im Inneren.
Preislich bewegen sich Zimmergewächshäuser in einem Bereich zwischen 5€ und 100€. Dieser Preis richtet sich nach mehreren Faktoren. Während die günstigsten Modelle auf dem Markt zumeist aus dünnen Kunststoff bestehen und kaum Funktionen besitzen, so haben mittel- sowie hochklasse Gewächshäuser einiges mehr zu bieten. Beispielsweise kann man diese elektrisch beheizen um wärmeliebende Pflanzen großzuziehen oder sie bieten sogar ein automatisches Bewässerungssystem an, welches die Keimlinge vor dem Austrocknen schützt.
Dementsprechend eignen sie sich für die verschiedensten Aufgaben wie etwa die Aufzucht von Samen, zur Vorkultivierung von großen Gemüsepflanzen oder etwa dem Anbau von Chilis bzw. sogar fleischfressenden Pflanzen (Karnivoren).
Das Fensterbank-Gewächshaus
Das Fensterbank-Gewächshaus ist dem Zimmergewächshaus sehr ähnlich. Es besteht ebenfalls aus Kunststoff und wird in Deckel sowie Wanne unterteilt. Der einzige wirkliche Unterschied zwischen beiden Varianten liegt in der Form des Fensterbank-Treibhauses. Da dieses nämlich explizit für die Platzierung auf dem Fensterbrett gedacht ist, besitzt es eine wesentlich längere Grundfläche im Verhältnis zur Breite als es beim Zimmergewächshaus der Fall ist.
Außerdem besitzt nahezu kein Fensterbank-Treibhaus ein Bewässerungs- oder internes Heizungssystem, weshalb auch der Preis nur selten den Bereich von 5€ bis 20€ überschreitet.
Aus den ähnlichen Eigenschaften heraus konnten Sie sicherlich bereits erkennen, dass auch das Einsatzgebiet der Fensterbank-Gewächshäuser dem der Zimmergewächshäuser im Grunde genommen gleich ist.
Das Mini-Gewächshaus
Das ganze Gegenteil zu den ersten beiden Varianten ist das Mini-Gewächshaus. Dieses wird nämlich nicht aus Plastik, sondern aus Metall oder Holz in Kombination mit Glas gefertigt. Weiterhin besteht es nicht aus Deckel und Wanne, sondern besitzt die Form eines kleinen Häuschens mit einem Dach, welches geöffnet werden kann und ist demnach auch etwas höher als ein Zimmertreibhaus.
Ähnlich wie ein Fensterbank-Gewächshaus werden Mini-Gewächshäuser jedoch nahezu ausschließlich ohne zusätzliche Funktionen angeboten und sind deshalb günstig in der Anschaffung. So kosten selbst die besten Modelle gerade einmal um die 20€ auf Amazon etc.
Eingesetzt werden kann ein Mini-Gewächshaus vor allem für die Aufzucht von einzelnen, etwas größeren Kräutern, Chili-Pflanzen und Karnivoren. Schließlich bietet es eine große Höhe bei einer recht geringen Grundfläche.
Das Anzuchtset
Eine sehr neue Art des Zimmergewächshauses ist das Anzuchtset. In diesem befinden sich bereits Quelltabs mit Samen, sodass man diese nur noch gießen muss und anschießend warten kann, bis die Pflänzchen wachsen.
Da diese Sets jedoch eher für die einmalige Nutzung gedacht sind, möchte ich in diesem Artikel nicht weiter auf sie eingehen. Schließlich soll es hier um das umweltbewusstere Anbauen gehen.
In 5 Schritten zum richtigen Kleingewächshaus
Da Sie sich nun einen groben Überblick über die einzelnen Gewächshaus-Arten machen konnten und sich hoffentlich für eine entschieden haben, die zu Ihren Ansprüchen passt, möchte ich nun erklären wie Sie das richtige Modell finden. Dabei müssen Sie nur den folgenden 5 Schritten folgen:
Schritt 1: Verwendungszweck definieren
Auch wenn Sie sich bei der Entscheidung über die Kleinegewächshaus-Art sicherlich bereits Gedanken darüber gemacht haben, für was sie das Treibhaus nutzen wollen, so sollten Sie sich dennoch den Verwendungszweck genau definieren.
Beantworten Sie dabei Fragen wie etwa:
• Wie viele Pflanzen möchte ich anbauen?
• Wie viel Platz benötigt eine von diesen?
• Wie hoch kann sie werden und wird sie sicher auch?
• Unter welchen Bedingungen wächst die Pflanze am besten?
Schritt 2: Budget festlegen
Nachdem Sie wissen, welche genauen Ansprüche Ihre Pflanze an das Gewächshaus haben, sollten Sie überlegen, welchen finanziellen Rahmen Sie zur Verfügung haben. Sollen beispielsweise 100 Keimlinge großgezogen werden, so macht es keinen Sinn bei einem Budget von 20€ 10 Zimmergewächshäuser für je 30€ zu kaufen. Grenzen Sie Ihre Auswahl in diesem Schritt also das erste Mal ernsthaft ein.
Schritt 3: Benötigte Funktionen überlegen
Der nächste Schritt hängt stark mit dem ersten zusammen. Aus den Gegebenheiten, die die Pflänzchen zum Aufwachsen benötigen, sollten nun überlegt werden, welches zusätzlichen Funktionen das Gewächshaus haben sollte oder eben nicht. Dabei sollte das Prinzip „Viel hilft viel“ allerdings keine Anwendung finden.
Beispielsweise macht es nämlich keinen Sinn ein Gewächshaus mit interner Heizung zu kaufen, wenn die Pflanzen Wärme verabscheuen. Auf diese Art und Weise werfen sie lediglich Geld aus dem Fenster, das Sie an anderer Stelle viel besser für die Aufzucht der Pflanzen hätten verwenden können.
Schritt 4: Gewächshäuser heraussuchen
Nachdem Sie nun gewisse Gewächshäuser nach den oben genannten Kriterien ausgeschlossen haben, sollten Sie sich auf 3 bis 5 Modelle konzentrieren, die Sie am meisten ansprechen. Dabei sollten Sie jedoch möglichst nicht danach schauen, welches Modell am besten aussieht, sondern welches am besten zu Ihren Ansprüchen und vor allem Budget passt.
Schritt 5: Meinungen und Preise vergleichen
Zu guter Letzt geht es an das Vergleichen. Dazu würde ich selbst zuerst zu den verschiedenen Produkten Kundenrezensionen auf Amazon sowie Testberichte auf verschiedenen Fachseiten wie etwa der anfangs Genannten durchlesen. Anschließend müssen Sie sich auf ein bestimmtes Gewächshaus festlegen.
Ist dies geschehen, so geht es nur noch um den Preis. Diesen kann man entweder ganz einfach im Internet auf verschiedenen Preisportalen oder sogar Amazon selbst vergleichen. Alternativ könnten Sie auch einzelne Fachgeschäfte besuchen und deren Preise notieren.
Auf diese Weise lassen sich immer wieder einige Euro beim Kauf sparen.
Schlusswort
Ich hoffe, dieser Artikel konnte Ihnen bei der Kaufentscheidung für ein kleines Gewächshaus behilflich sein. Sollten dennoch Fragen und/oder Anregungen auftreten, so stehe ich gerne in dem Kommentarbereich Rede und Antwort.