Bodendecker für den eigenen Garten auswählen

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By Frank

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Unkraut und kahle Stellen stören das Gesamtbild und wollen stilvoll gemeistert werden. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Der Hund hat z. B. im Garten gebuddelt, der Vorbesitzer den Rasen nicht gepflegt oder die ehemalige Terrasse hat nur einen hässlichen, kahlen Fleck im Garten hinterlassen. Ziemlich unschön, oder? Insofern bleibt festzustellen, dass aufgerissene Erde oder zerstörter Boden in keiner Grünfläche gut aussehen. Bedauerlicherweise sind die meisten Pflanzen ziemlich empfindlich gegenüber Krafteinwirkungen oder ungemütlichen Temperaturen – dies begünstigt die weitere Zerstörung der Optik.

Wie bereits erwähnt, kann eine kahle Stelle oder ein kaputter Rasen viele verschiedene Ursachen haben. In der Wohnung ist ein ärgerlicher Fleck auf dem Boden schnell durch einen Läufer oder einen Teppich kaschiert, aber im Freien …? Ein schicker Orientteppich würde Ihrem Garten zwar sicher stehen, aber zügig das Zeitliche segnen. Zum Glück gibt es sogenannte „Bodendecker“. Sie sind im Grunde genommen nichts anderes als organische Teppiche für den Garten.

Was die „Queen of Carpet“, das „Little Bunny“, der „Red Baron“ und viele weitere Pflanzensorten bewirken können, wenn sie richtig gepflanzt und gehandhabt werden, erfahren Sie, wenn Sie dranbleiben …

Was sind Bodendecker?

Ob Hobbygärtner oder Profi – nicht alle sind mit der Bezeichnung „Bodendecker“ vertraut. Tatsächlich tun Bodendecker aber genau das, was der Name verspricht. Sie bedecken in großen Flächen den Untergrund. Dabei ist es übrigens gar nicht so wichtig, ob es sich bei diesem um den Rasen oder eine Hauswand handelt.

Ein typischer und häufig gesehener Vertreter dieser Art ist der Efeu. Er wächst sowohl an Hauswänden genauso wie an Stangen oder Objekten und vielen anderen Untergründen entlang. Wie in der Einleitung kurz erklärt, eignen sich die organischen Teppiche der Natur, um kahle Stellen zu kaschieren. Obwohl diese Fähigkeit allein bereits ein absolutes Kaufargument ist, ist es nicht der stärkste positive Aspekt.

Während die Pflanzen den gesamten Untergrund bewachsen, unterdrücken sie stetig die Entstehung von Unkraut. Statt eines Gartens voller Disteln oder Brennnesseln können somit auch zarte Blumen oder empfindliche Kräuter ihren Lebensraum finden. Bei der Unkrautunterdrückung hört die Liste mit positiven Argumenten aber noch nicht auf! Insbesondere neu angelegte Gärten profitieren im vollen Umfang von einem Bodendecker.

Die aufgelockerte Erde wird direkt mit etwas Ansehnlichem bepflanzt, der Garten kann sofort genutzt werden und dem Unkraut wird keine Chance zur Verbreitung gelassen.

Besondere Eigenschaften der Bodendecker

Viele der Pflanzen, die als organischer Teppich genutzt werden können, sind winterhart und immergrün. Ihr Garten sieht im Winter also weiterhin gut gepflegt aus und wirkt weder kahl noch leer. Zusätzlich sind die meisten Pflanzen äußerst anspruchslos. Die Bodenbeschaffenheit ist nahezu irrelevant und auch der Standort in Bezug auf Sonnenlicht und Schutz vor Regen sowie Wind muss nicht beachtet werden.

Sogar steile Abhänge oder das Kombinieren von völlig unterschiedlichen Pflanzen halten die wahren Alleskönner nicht vom Gedeihen ab.

Man könnte fast sagen, dass es sich bei bodendeckenden Pflanzen um die Superlative der Gartenpflanzen handelt.

Welche Bodendecker gibt es?

Es gibt die praktischen Pflanzen in vielen verschiedenen Varianten. Zunächst sollten Sie sich entscheiden, ob Sie gerne eine immergrüne und winterharte Pflanze hätten. Da die meisten Pflanzen diese Eigenschaften aufweisen, wird die Auswahl trotzdem groß bleiben.

Die bekanntesten flächendeckenden Pflanzen

Zwei der bekanntesten Pflanzen – das Kleine Immergrün (Vinca minor) und der Gemeine Efeu (Hedera helix) – sollen an dieser Stelle einmal kurz vorgestellt werden.

Kleines Immergrün

Das kleine Immergrün blüht zwischen April und Mai in violetten Farbtönen. Die Pflanze stammt aus unseren Breitengraden und hat daher keine besondere Pflege notwendig. In der Regel wird die Pflanze knapp 20 cm hoch und ist winterhart sowie immergrün. Am besten wächst die kleine Pflanze im Halbschatten auf feuchtem Boden.

Sie muss regelmäßig zurückgeschnitten werden, da sie schnell wildert und alle Teile der Pflanze für Tiere und Menschen giftig sind.

Gemeiner Efeu

Der gemeine Efeu wird mit rund 30 cm Höhe etwas größer und wuchert auch schneller. Er ist winterhart, immergrün und leider giftig. Dafür lässt er sich wirklich großartig mit nahezu allen anderen Pflanzen kombinieren. Auch der gemeine Efeu muss regelmäßig gepflegt werden, um eine Wucherung über andere Objekte oder Pflanzen zu verhindern.

Seltenere flächendeckende Pflanzen

Zu den selteneren Pflanzen zählen die Kriechende Zwergmispel (Cotoneaster procumbens), das Japanische Blutgras (Imperata cylindrica) und das Zwerg-Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides).

Diese Pflanzen besitzen außerdem sehr interessante Spitznamen! Die kriechende Zwergmispel wird ebenso „Queen of Carpet“ genannt. Das japanische Blutgras wird in Fachkreisen scherzhaft als „Red Baron“ bezeichnet. Das Zwerg-Lampenputzergras ist als „Little Bunny“ bekannt. Übersetzt auf Deutsch heißen diese also „Königin der Teppiche“, „Roter Baron“ und „Kleines Häschen“.

Kriechende Zwergmispel

Die winterharte und robuste Zwergmispel zeigt sich als eine äußerst attraktive immergrüne Pflanze. Die Königin der Teppiche wird rund 10 cm hoch und trägt, bis in den Herbst und Winter, dunkelgrüne Blätter. In den kälteren Jahren färben sich diese dann braun. Im Frühjahr zeigt die Zwergmispel obendrein kleine weiße Blüten und rote Beeren, die nicht essbar sind.

Die Pflanzen benötigen einen stark sonnigen Standort und bevorzugen humusreichen Boden.

Japanisches Blutgras

Der rote Baron wird richtig groß! Bis zu 40 cm Höhe kann das Gras erreichen. Der Spitzname kommt durch die blutrote Färbung von frischen Blättern zustande. Obwohl das Blutgras wirklich beeindruckend ist, ist es nicht winterhart und zeigt auch keine immergrüne Seite. Im Winter sterben die Blätter ab und nur die härteren unteren Teile der Stiele bleiben bestehen.

Zwerg-Lampenputzergras

Dieses äußerst attraktive Gras überzeugt mit seinem dekorativen Charakter und bietet zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Es erreicht Wuchshöhen zwischen 10 bis 15 Zentimetern und in der Blütezeit bis ca. 30 Zentimeter. Die gelblich-braunen Blüten sind von August bis Oktober zu sehen.

Obwohl das Zwerg-Lampenputzergras nicht immergrün ist, kann es dennoch ausgezeichnet als Bodendecker verwendet werden. Das pflegeleichte und robuste Gras gilt als gut winterhart, da es die Eigenschaft hat, sich über die kühle Jahreszeit in ihren Wurzelballen zurückzuziehen und dort zu überwintern. Im folgenden Frühjahr treibt das Kleine Häschen wieder kräftig und schön aus.

Wie pflegen Sie Bodendecker richtig?

Die Pflegehinweise sollten Sie als allgemein ansehen. Einige der selteneren Pflanzen verlangen darüber hinaus nach zusätzlicher Pflege. Sie finden die Pflegeanleitungen in der Regel beim Verkäufer oder direkt an Ihren Pflanzen angebracht.

Wasser benötigen naturgemäß alle Pflanzen. Insbesondere in langen Trockenzeiten oder bei sommerlichen Temperaturen sollten Sie diese regelmäßig wässern.

Bezüglich der Nährstoffe sind die meisten Bodendecker extrem pflegeleicht. Wenn Sie Ihren Pflanzen gerne einen kleinen Boost geben möchten, reicht eine großzügige Gabe Kompost im Frühjahr völlig aus.

Das regelmäßige Zurückschneiden der schnell wuchernden Teppichpflanzen ist der wichtigste Punkt. Speziell Efeu muss in kurzen Abständen in Zaun gehalten werden. Andere Pflanzen, wie die Zwergmispel, können Sie im Frühjahr lediglich von abgestorbenen Pflanzenteilen befreien.

Je nachdem, welche Sorte Sie wählen, wird sich der Arbeitsaufwand also erhöhen oder verringern.

Die Favoriten für makellose Gärten

Die Wahl fällt zuerst einmal auf eine pflegeleichte Variante. Für ländliche Gärten, genauso wie für zeitlos schicke Grünflächen, eignet sich der Liguster hervorragend als Teppichpflanze.

Der Liguster kann sowohl als Hecke als auch als Teppichpflanze genutzt werden. Die kleinsten Varianten des Ligusters werden nur knapp 40 cm hoch. Im Gegensatz dazu stehen Hecken, die bis zu 5 Meter hoch wachsen können.

Da es sich um eine laubabwerfende Heckenart handelt, kann es vorkommen, dass im Winter überhaupt keine Blätter mehr an der Pflanze stehen. In der Regel werden die Winter in unseren Breitengraden jedoch nicht kalt genug.

Neben dem geringen Pflegeaufwand sind die Setzlinge ziemlich günstig und in verschiedenen Farben erhältlich. Ganz besonders imponiert der „Goldliguster“ (Ligustrum ovalifolium ‚Aureum‘) als laubschönes, wintergrünes Gehölz. Dieser vereint wunderschöne Grüntöne mit dekadenten goldgelben Farben.

Etwas anspruchsvoller und teurer, dafür aber bedeutend farbenfroher und toll in Kombination mit anderen Pflanzen, die „Heidenelke“ (Dianthus deltoides). Sie blüht von Juni bis September in einem atemberaubenden rosarot. Die Pflanze wird nur knapp 20 bis 25 cm hoch und eignet sich als Grundlage für weitere Pflanzen, da sie enorm verträglich ist. Die Heidenelke möchte gerne in der Sonne stehen und bevorzugt trockene und feste Böden.

Bodendeckermatten

Die Teppichpflanzen sind oftmals als ganze Matten erhältlich. Die vorkultivierten Bodendeckermatten wurden speziell entwickelt, damit Sie ganz besonders schnell in den Genuss eines grünen Gartens kommen. Die verlegefertigen Vegetationsmatten sind bereits beim Setzen zu einem dichten Teppich zusammengewachsen und lassen sich genauso leicht ausrollen und verlegen wie Rollrasen.

Die Bodendeckermatten lassen sich so problemlos und in kurzer Zeit auslegen, verwachsen toll mit dem Untergrund und geben jedem Garten sofort eine wunderschöne Optik.

In der Regel sind die Matten in Quadratmetergrößen erhältlich. Je nach Pflanzenart werden unterschiedlich viele Matten benötigt. Die Preise schwanken je nach Vertrieb und Sorte bei einem Quadratmeter zwischen 15 und 90 €.

Fazit zu Bodendeckern

  • Sie kaschieren kaputte oder kahle Rasenstellen und eignen sich daher auch für neu angelegte Gärten.
  • Viele der Teppichpflanzen sind immergrün, winterhart und anspruchslos.
  • Durch die dichte Besiedlung unterdrücken sie die Entstehung von Unkraut und sorgen dafür, dass andere Pflanzen an Lebensraum gewinnen.
  • Je nach Sorte sind Bodendecker sehr verträglich mit anderen Pflanzen.
  • Einige der Teppichpflanzen sind giftig!
  • Es gibt die Pflanzen auch als komplette Matten zu kaufen. Für eine großflächige Züchtung sind diese auch preislich gut geeignet.

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