➤ Gartenarbeiten im Juli

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By Frank

Lesedauer: 15 Minuten

Die Gartenarbeiten im Juli stehen an. Natürlich ist aktuell die Sommerzeit – die Zeit, in der viele an einen verdienten Urlaub und ein entspanntes Relaxen denken. Und trotzdem benötigen gerade jetzt die Pflanzen in Ihrem Garten volle Aufmerksamkeit, da die meisten von ihnen in voller Blüte stehen und der Garten seine volle Pracht entfaltet. Folgende Schwerpunkte bringt der Monat Juli mit sich: Düngen, Gießen, Pflanzen, Ausgeizen, Jäten und Schneiden. Alles um einen blühenden und ergiebigen Sommergarten zu schaffen.

Vor dem Vergnügen, vor den romantischen Abenden, vor dem gemütlichen Zusammensein mit Freunden, vor dem Genuss kühler Getränke und herrlichen Delikatessen vom Grill steht wieder einmal zuerst die Arbeit. Also alles fast wie immer!

Einen Vorteil hat das Ganze: Der Aufenthalt im Freien wird durch die sommerlichen Temperaturen wesentlich angenehmer. Und die Arbeit bereitet so viel mehr Freude. Vor allem dann, wenn die schönen Ergebnisse äußerst sehr zufriedenstellend sind.

Ein schöner Sommergarten

schöner Sommergarten

Im Juli kann es immer wieder zu längeren Trockenperioden kommen. Was für die Sonnenanbeter und Outdoor-Fans einerseits sehr erfreulich ist, kann im Garten hingegen zu Schäden führen. Daher gilt es darauf zu achten, dass besonders Neugepflanztes immer ausreichend Wasser erhält. Zu den Neugepflanzten zählen neben den Stauden, die erst im Frühjahr in die Erde kamen und noch nicht so verwurzelt sind, auch noch Gehölze, die bereits vor zwei oder drei Jahren eingesetzt worden sind.

Doch das Hauptaugenmerk im Rahmen der Garenarbeiten im Juli gilt zuerst einmal dem Rasen. In vielen Gärten nimmt der Rasen einen großen Anteil des Gartens für sich ein.

Die Basics der Rasenpflege

Ein schöner Rasen benötigt immer genügend Wasser, da dieser sonst leicht verbrennt und dauerhaft geschädigt werden kann. In den trockenen Phasen des Sommers lassen Sie den Regner etwa alle vier Tage laufen. Es reicht nicht aus, den Rasen nur kurz zu bewässern. Der Regner sollte schon für mindestens eine Stunde laufen, um die Fläche auch richtig zu durchwässern. Es ist besser, den Regner seltener und dafür lange einzuschalten, als diesen oft zu nutzen und wenig zu wässern.

Um die richtige Wassermenge für den Rasen zu erkennen, gibt es eine einfache Möglichkeit: Stellen Sie dazu ein Glas mit dem Durchmesser eines Marmeladenglases auf den Rasen. Dann starten Sie den Regner oder Sprinkler. Die ausreichende Menge an Wasser hat der Rasen erhalten, wenn das Wasser in dem Glas ungefähr 1,5 Zentimeter hoch steht. Von der Tageszeit eignet sich der frühe Morgen für das Gießen wesentlich besser als der Abend. Denn am Abend ist der Boden noch aufgeheizt und ein großer Teil der Wassermenge verdunstet einfach.

Zwei Besonderheiten gibt es bei der Bewässerung des Rasens zu beachten: Einmal muss der Rasen unter Bäumen häufiger bewässert werden, da er dort in Konkurrenz zu den Wurzeln der Bäume steht. Wenn der Rasen jedoch im Schatten liegt, benötigt er deutlich weniger Wasser. Die Verdunstung bei diesem Rasen ist geringer.

Basics der Rasenpflege

Regner-Varianten für die optimale Bewässerung

Der Trend geht im Hinblick auf die Rasenbewässerung immer mehr zu den zahlreichen automatischen Beregnungssystemen. Diese sind recht praktisch, weil Sie nicht die ganze Zeit dabei stehen müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wasserzufuhr automatisch reguliert wird.

Viereckregner zum Bewässern

Für kleinere, rechteckige Flächen eignen sich die sog. “Viereckregner” optimal. Die Reichweite des Bewässerungsstrahls lässt sich in der Regel stufenlos einstellen und so werden Flächenmaße von 25 m² – max. 200 m² erreicht. Bei manchen Regnern lassen sich die äußeren Düsen jeder Seite verschließen, wodurch eine sehr schmale Bewässerung ermöglicht wird. Auch der Winkel ist für jede Fläche individuell einstellbar. Diese Systeme sind recht preisgünstig erhältlich.

Flächenregner für unterschiedliche Gärten

Die Flächenregner haben hingegen bis zu neun verschiedene Programme, um die jeweiligen Flächen genau beregnen zu lassen. Sie können die entsprechenden Anforderungen wie Kreis, Halbkreis, Quadrat, Rechteck, Ellipse oder Punktstrahl über die Regnerscheiben einstellen und erzielen so die gewünschten Ergebnisse. Flächenregner bieten sich, wie es der Name bereits sagt, zum Einsatz bei größeren Flächen an.

Eine Uhr für die Bewässerung

Für diejenigen, die tagsüber viel außer Haus sind, kann sich eine Bewässerungsuhr, die einfach an den Wasserhahn angeschlossen wird, als interessante Zusatzeinrichtung anbieten. Die Bewässerungsuhr wird mit einem Schlauch und einem Rasensprenger verbunden. Bei vielen dieser Uhren lassen sich mehrere Bewässerungen pro Tag speichern, was z. Bsp. für neu angelegte Rasenflächen sehr von Vorteil ist. Sie brauchen sich dann um nichts mehr zu kümmern und wissen dennoch, dass der Rasen optimal bewässert wird.

Regner-Varianten für die optimale Bewässerung

Rasen mähen

Rasen mähen

Rasen mähen ist wichtig für das Wachstum und ist bei den Gartenarbeiten im Juli unausweichlich.

Dabei kommt es bei der  Rasenpflege besonders auf das richtige Mähen des Rasens an. Da der Rasen seine stärkste Wachstumsphase im Mai und Juni bereits hinter sich hat, sollte es ausreichen, den Rasen 1x pro Woche zu mähen. Dies hängt natürlich auch von der Stärke des Rasenwachstums ab.

Das Mähen fördert das gleichmäßige Wachstum und verhindert das Ausbreiten von Unkraut. Allerdings kann ein zu kurz gemähter Rasen austrocknen und einige der Wurzeln absterben. Zudem gerät das Wachstum ins Stocken. Daher gilt als ideale Schnitthöhe für Zierrasen ca. 3,5 cm Halmlänge (im Schatten etwas mehr) und für Spielrasen ungefähr 4 – 5 cm. Im Sommer können Sie das Gras auch ruhig etwas höher stehen lassen, da so die Feuchtigkeit länger gehalten wird. Dies wirkt sich günstig auf den Rasen aus. Bei anhaltender Trockenheit macht es auf jeden Fall Sinn, das Mähen einzuschränken.

Für den Mähvorgang sollte der Rasen gut abgetrocknet sein, da nasses Gras klebt und den Rasen für Pilzinfektionen anfällig macht. Trockene Tage bei bedecktem Himmel bieten beste Voraussetzungen.

Streuwagen Rasen

Her mit den Nährstoffen

Es ist jetzt auch die Zeit gekommen, um dem Rasen einen neuen Schub an Nährstoffen zu verabreichen. Denn die Nährstoffe, die im Frühjahr ausgebracht wurden, sind mittlerweile längst aufgezehrt. Idealerweise eignet sich hierfür ein regnerischer Tag. Spätestens jedoch 24 Stunden nach dem Düngen muss der Rasen durchdringend gewässert werden.

Der schlechteste Zeitpunkt für die Düngergaben sind heiße, trockene Tage. Wenn Sie dann den Stickstoff auf den Rasen geben, würde dieser wachsen wollen, obwohl ihm ausreichend Wasser fehlt. Das kann logischerweise dem Rasen nicht guttun.

Wohin mit dem Rasenschnitt?

Aus Rasenschnitt kann wertvoller Kompost entstehen, allerdings ist dazu ein wichtiger Schritt erforderlich: Mischen Sie das Schnittgut mit Ästen und Zweigen, um die Durchlüftung zu fördern. Diese Äste und Zweige sollten Sie zuvor mit einem Häcksler zerkleinert haben. Der stickstoffreiche Rasenschnitt beschleunigt die Zersetzung der Holzreste und Sie erzielen ein gutes Ergebnis. Da Strauchschnitt zumeist nur im Herbst und Winter in größeren Mengen anfällt, sollten Sie die abgeschnittenen Äste und Zweige bis zur Mähsaison neben dem Kompost lagern.

Die Pflege der Zierpflanzen

Pflege der Zierpflanzen

Zeit für dosierte Düngerzugaben

Mit einem schwach phosphor- und kaliumbetontem Mehrnährstoffdünger geben Sie den Staudenpfingstrosen nach der Blüte die Kraft für das nächste Jahr.

Im Juli sollten Sie Ihre Rosen allerdings ein letztes Mal düngen, denn nur dann haben die Zweige Zeit, vor dem Winter auszureifen. Sofern kein ausreichender Regen zu erwarten ist, sollten Sie mit ausgiebiger Bewässerung dafür sorgen, dass sich der Dünger auflöst und in den Wurzelbereich eindringen kann. Sofern Sie organischen Dünger verwenden, wird dieser leicht in den Boden eingeharkt.

Zwiebel- und Knollenpflanzen wie Gladiolen, Dahlien und andere Sommerblüher haben eine kurze Vegetationszeit. Daher benötigen sie unbedingt genügend Nährstoffe, die Sie den Pflanzen mit einem schnell wirkenden mineralischen Volldünger geben können.

Verblühte Einjährige ausputzen

Für viele Sommerblumen gilt wie bei den Einjährigen, dass sie viel länger blühen, wenn Verblühtes herausgeschnitten wird. Diese Befreiung gibt die Kraft für eine lange Blütezeit. Blumen, auf die dies zutrifft, sind z. Bsp. Duftwicken, Dahlien, Margeriten oder Fuchsien.

Stauden schneiden für neue Blüten

Rittersporn, Katzenminze, Steppen-Salbei, Frauenmantel und einige andere Staudenarten bilden nach kräftigem Rückschnitt im Spätsommer neue Blüten. Sobald die ersten Blüten verwelkt sind, schneiden Sie dazu die Pflanzen etwa eine Handbreit über dem Boden zurück. Anschließend werden diese gedüngt und gewässert, damit sie neue Kräfte mobilisieren können.

Auch frühblühende Stauden wie Flieder und der Bauernjasmin vertragen nun einen starken Schnitt. Sie haben ihren Höhepunkt nämlich bereits überschritten. Entfernen Sie gegen Ende des Monats beim Sommerflieder die verblühten Rispen. Damit regen Sie die Pflanze zur Bildung neuer, blühender Seitentriebe an.

Bei den Weigelien nimmt die Blütenfülle im Laufe der Jahre ab, da diese vor allem an den jungen Trieben blühen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, ältere Triebe bodennah zu entfernen sowie stark verzweigte oder störende Seitentriebe herauszunehmen. Mit dieser Maßnahme verjüngen Sie das Gehölz nach der Blüte.

Stauden sind übrigens die idealen Begleitpflanzen für Rosen. Gemeinsam erfreuen sie in Kombination das Auge des Betrachters.

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Weitere Informationen

Quelle: Der Garten des Jahres 2021 – Mischung aus Blüten, Gräsern und Steinen | MDR Garten

Gesunde Pflanzen vermehren

Wenn Sie Nelken mögen, können Sie diese im Sommer rasch über Stecklinge vermehren. Dazu benötigen Töpfe mit Anzuchterde zur Bewurzelung. Dann schneiden Sie acht bis zehn Zentimeter lange, blütenlose Triebspitzen ab und entfernen die unteren Blätter. Die Triebstücke werden einfach in die Töpfe mit Anzuchterde gesteckt. Suchen Sie für die Töpfe einen sonnigen Platz und halten Sie die Erde stets feucht. Nach drei bis vier Wochen treiben die Stecklinge frisch aus.

Und wenn Sie gerne teilen, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Sehr gut geeignet, um Schwertlilien (auch als Iris bekannt), Taglilien oder Rittersporn zu teilen. Spätestens dann, wenn die Pflanzen nicht mehr so üppig gedeihen, sollten Sie die Teilung vornehmen. Wieder in nährstoffhaltige Erde eingebettet haben die Pflanzen genügend Zeit, um für die Blüte im Folgejahr ausreichend Kräfte zu sammeln.

Gleiches gilt, wenn Narzissen im Frühjahr nur spärlich geblüht haben. Dann ist es jetzt an der Zeit, die Horste jetzt auszugraben und zu teilen. Trennen Sie alle Tochterzwiebeln ab, die mit der Mutterzwiebel nicht mehr über eine gemeinsame Außenhaut verbunden sind. Diese finden bis zum Herbst dann am besten ihren Platz in einer Kiste mit feuchtem Sand, die kühl und dunkel gelagert wird. Erst ab Ende September sind diese Zwiebeln wieder auszupflanzen.

Kennen Sie den Trick mit dem gehäuften Teelöffel Hornspäne, der pro Zwiebel mit in das Pflanzloch gegeben wird? Diese Nährstoffe werden nämlich bis zum nächsten Frühjahr freigesetzt und können von den Pflanzen verwertet werden. ✔️
Frank`s Tipp

Blaukissen lassen sich hingegen nur schwer durch Teilung oder Stecklinge vermehren. Da ist es besser, ein Gemisch aus Sand und Rindenhumus, evtl. auch Kompost, zwischen die Polster zu streuen. Anschließend überbrausen Sie die Pflanzen mit diesem Gemisch. Die Triebe bilden an den bedeckten Partien Wurzeln, sofern die Erdbedeckung leicht feucht bleibt. Leicht feucht bedeutet wirklich leicht feucht und nicht nass. Im Spätsommer können Sie die Ableger von der Mutterpflanze trennen.

Stockrosen und Frühblüher jetzt aussäen

Stockrosen zählen zu den zweijährigen Blütenpflanzen und müssen im Juli ausgesät werden, damit sie im nächsten Jahr blühen. Hierzu verwenden Sie Anzuchtschalen oder Einzeltöpfe. Im September werden die Pflanzen an ihren endgültigen Platz im Garten umgesetzt.

Sofern Sie die Pflanzen rechtzeitig im Frühjahr mit Kompost versorgen und die Pflanzen gleich nach dem Verblühen dicht über dem Boden abschneiden, werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit im Folgejahr noch einmal neu austreiben. So können Sie sich zwei Jahre lang an den schönen Blüten erfreuen. ✔️
Frank`s Tipp

Auch die Frühblüher wie Goldlack, Tausendschön und Vergissmeinnicht oder Schlüsselblume sollten noch im Juli ausgesät werden, da die Samen nicht lange keimfähig sind und sich nicht gut lagern lassen. Während der warmen Sommermonate bauen sie dann die Energiereserven auf, um im Frühjahr bereits blühen zu können.

Ende Juli beginnt die Pflanzzeit für die Bart-Iris. Allgemein wird als günstigster Termin etwa vier Wochen nach der Blüte, die je nach Sorte von Mai bis Juni andauert, angesehen. Wenn Sie ein Pflanzloch ausheben, formen Sie in der Mitte einen kleinen Hügel. Dann setzen Sie den Wurzelstock darauf und breiten die Wurzeln nach allen Seiten aus. Nun schütten Sie das Pflanzloch zu. Das Rhizom darf danach nur fingerdick mit Erde bedeckt sein.

im Juli Ranken die Pflanzen

Die Vermehrung der Kletterpflanzen

Die Vermehrung der Kletterpflanzen sollten Sie bei Ihren Gartenarbeiten im Juli berücksichtigen. Sie wählen jetzt genau den richtigen Zeitpunkt.

Kletterpflanzen lassen sich einfach durch Ableger vermehren. Wählen Sie bei Ihren Blauregen oder Ihrer Clematis einen kräftigen Trieb aus. Anschließend kerben Sie etwa in der Mitte die Rinde leicht ein. In einem Topf mit Anzuchterde bedecken Sie diese Stelle gut mit Substrat. Mit einem Stab leiten Sie die Triebspitze senkrecht hoch. Den Topf setzen Sie daneben ins Beet ein. Im Spätsommer haben sich am Verwundungsschnitt viele Wurzeln gebildet und der Ableger muss nicht mehr von der Mutterpflanze versorgt werden. Sie können den Ableger jetzt abtrennen und einpflanzen.

Zurückschneiden und Verkleinern

Die Gartenarbeiten im Juli machen oft das Zurückschneiden und Verkleinern bestimmter Pflanzen und Sträucher erforderlich.

Es gibt ausbreitungsfreudige Stauden wie der Gold-Felberich oder die Goldrute. Diese müssen oft schon während der Saison verkleinert werden, damit sie andere Beetstauden nicht bedrängen. Dazu stechen Sie mit einem scharfen Spaten von allen Seiten einige Stücke vom Wurzelballen ab. Sofern Sie diese anschließend zurückschneiden und können Sie die Stücke neu einpflanzen.

Kräftig zurückschneiden heißt es für Bodendecker wie Cotoneaster, Efeu oder Johanniskraut, sofern Sie diese im Frühjahr gepflanzt haben. Dadurch erreichen Sie, dass sich die Triebe besser verzweigen und schneller einen dichten Teppich bilden, durch den kaum noch Unkraut hindurchkommt.

Der Efeu ist sehr wuchsfreudig und wuchert sehr stark. Dem begegnen Sie, indem Sie die neuen Triebe der Kletterpflanze daher bei Bedarf mehrmals im Jahr mit einer Garten- oder Heckenschere zurückschneiden.

Sehr anfällig für Starkregen oder Gewittersturm sind Stauden wie Dreimaster, Dahlie und Rittersporn. Diese finden Sie oft am Boden wieder. Beschädigte und abgeknickte Pflanzenteile sollten Sie dann umgehend zurückschneiden, damit die robusteren Pflanzen sich danach möglicherweise noch erholen und einen neuen Trieb bilden können.

Unwetterschäden lassen sich nicht ganz vermeiden, aber einschränken. Dazu eignen sich zum Beispiel korbförmige Staudenhalter oder Stützsysteme aus Stäben und Ringen, die nach Bedarf zusammengesteckt werden, um vorrangig den größeren Stauden Halt zu geben.

Wächst ein dekorativer Bambus in Ihrem Garten, haben Sie ausreichend Stäbe, um Staudenstützen selbst zu bauen. Schneiden Sie den Bambusstab mit einer scharfen Gartenschere in Bodennähe unten ab. Nachdem Sie alle seitlich austreibenden Blätter entfernt haben, lässt sich der Stab zwischen den verdickten Blattknoten in Stücke schneiden. Wählen Sie je nach Staudenhöhe eine Länge von 75 cm oder 100 cm. Abhängig davon, wie groß Ihre Stauden sind, benötigen Sie einen Stab bzw. drei bis vier Stäbe, die Sie um die Pflanze herumstecken und daran eine Schnur befestigen. ✔️
Frank`s Tipp

Die Nutzpflanzen verlangen nach Aufmerksamkeit

Sowohl Obst als auch Kräuter- und Gemüsepflanzen sind bei den Gartenarbeiten im Juli natürlich ebenfalls zu pflegen.

Obst als auch Kräuter

Das bekommt den Beeren gut

Um sicherzustellen, dass auch im kommenden Jahr wieder leckere Früchte wachsen, sollten Sie Himbeersträucher herunterschneiden und bei den Johannisbeersträuchern die ältesten, abgetragenen Zweige bodennah entfernen. Damit ziehen Sie neue Fruchttriebe nach, an denen dann wieder neue Früchte entstehen können.

Da Himbeeren als Waldpflanzen einen humusreichen, kühlen und gleichmäßig feuchten Boden lieben, hilft eine Mulchschicht als Schutz vor dem Austrocknen. Als Mulchmaterial eignen sich Mischungen aus gehäckseltem Strauchschnitt und angetrocknetem Rasenschnitt sehr gut.

Die Beerensträucher müssen übrigens nach der Ernte nicht mehr so häufig gegossen werden.

Der Favorit – die Sammelnussfrucht

Den Lieblings-Beeren vieler Kinder und Erwachsener – den Erdbeeren – wurde bereits ein vollständiger Beitrag gewidmet. Mehr dazu lesen Sie hier: Erdbeer-Special – Alles über Erdbeeren im eigenen Garten.

Die Erdbeeren bilden im Juli Ausläufer. An langen Trieben hängen die Minipflanzen von der Mutterpflanze herunter. Diese Triebe können Sie abschneiden und in nährstoffangereicherte Töpfe stecken.

Insgesamt benötigt die Erdbeeren nach der Ernte ausreichend Pflege, um regenerieren zu können. Bis auf das Herz der alten Staude kappen Sie alle Ausläufer und schneiden die alten und fleckigen Blätter dicht über dem Boden ab. Anschließend lockern Sie den Boden mit Rücksicht darauf, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Nun fehlt nur noch der Energieschub für die nächste Saison. Dies gewährleisten Sie, indem rd. zwei bis drei Liter Kompost in das Beet geben. Auch ein organischer Blütendünger fördert den Austrieb neuer gesunder Blüte und die Anlage neuer Blütenknospen, die dann im kommenden Jahr wieder die herrlichen Früchte tragen.

Obstbäume und die Wasserversorgung

Obstbäume und die Wasserversorgung

Zumeist wachsen die Obstbäume im Rasen und müssen mit einer großen Wurzelkonkurrenz zurechtkommen. Denn das Gras und auch Unkraut entziehen den Bäumen Nährstoffe und Wasser. Baumscheiben mit dem Durchmesser von mind. 1 Meter helfen dabei, die unmittelbare Umgebung der Bäume gras- und unkrautfrei zu halten. Es gibt im Fachhandel runde Mulchmatten aus Kokosgeflecht zu kaufen, die einfach um die Stämme gelegt werden.

Bei manchen Obstsorten neigen die Früchte dazu, aufgrund einer schwankenden Wasserversorgung zu platzen. Dies verhindern Sie, indem Sie bei längeren Trockenperioden die Bäume alle paar Tage durchdringend bewässern. Vormittags können Sie dabei auch – einem warmen Sommerregen gleich – die Blätter benetzen. Abends ist es allerdings wegen des Verdunstungseffektes besser, nur in Bodennähe zu gießen.

Viele Obstsorten, insbesondere die süßen Birnensorten, gehören zu den Lieblingsspeisen von Vögeln und Wespen. Hinzu kommen dann auch noch die Obstmaden. Das Ergebnis sind dann angefressene, unansehnliche Fürchte, die da an den Bäumen hängen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, die Früchte mit Tüten oder Papier zu umhüllen? Damit können Sie den Schaden zumindest begrenzen, wenn auch nicht ganz verhindern.

Gemüse, Salat und Kräuter wollen beachtet werden

Hacken, hacken, hacken… damit wird die obere Erdschicht des Gartenbodens aufgebrochen. So wird der Boden besser belüftet und die Mikro-Bodenlebewesen besser gefördert. Zudem gelangt das Wasser durch lockeren Boden leichter an die Wurzeln der Pflanzen.

Bei regelmäßiger Bodenlockerung verliert das Erdreich in Trockenzeiten weniger Feuchtigkeit und Sie schützen den Boden in Ihrem Gemüsebeet auch vor dem Austrocknen. Mit dem Hacken zerstören Sie die feinen Wasserkapillare in der oberen Erdschicht und senken so die Verdunstung.

Wenn der Boden besonders viel Wasser aufgenommen hat und die Oberfläche verschlämmt ist, also nach Regenfällen, ist auch Ihre beste Zeit gekommen. Je nach Bepflanzung im Garten ist es wichtig, dass Sie beim Hacken nur knapp an der Erdoberfläche arbeiten, um Schäden an Wurzeln zu vermeiden. Mit der Hacke gelingt auch Ihr Kampf gegen das Unkraut.

Die beste Zeit: Erntezeit

Bis Ende Juli werden verschiedene Sommergemüse erntereif. Dazu gehören unter anderem Kopfsalat, frühe Kohlrabi, Möhren, Zwiebeln und Schalotten sowie Stangenbohnen. Warten Sie mit der Ernte von Gemüse nicht allzu lange. Denn es verliert an Zartheit und auch das intensive Aroma schwindet dahin. So wird eine zu alte Zucchini mit der Zeit sehr wässrig.

Und dann das Nachsäen nicht vergessen! Mit der Nachsaat stellen Sie sicher, dass Sie sich bis in den Herbst hinein mit frischen Sachen versorgen können.

Im Frühjahr gesteckte Zwiebeln sind bei entsprechend warmer Witterung ab Juli erntereif. Mithilfe einer Gabel können Sie die Zwiebeln zunächst vorsichtig anheben. Lassen Sie die Zwiebeln ruhig ein paar Tage auf dem Beet antrocknen. Bei guter Belüftung sind Zwiebeln sehr gut zu lagern. Wobei beschädigte Exemplare möglichst umgehend verbraucht werden sollten.

Das, was für Gemüse gilt, gilt auch für Kartoffeln. Im Juli können Sie bereits die ersten Frühkartoffeln ernten. Solange das Laub noch grün ist, wachsen die Knollen im Boden weiter und der Ertrag steigt. Wenn Sie mit der Ernte bis zum Vergilben der Blätter warten, werden Sie Kartoffeln ernten, die ihren frischen Geschmack verloren haben. Vorteilhaft wirkt es sich aus, wenn Sie die Pflanzen regelmäßig anhäufeln. Wichtig ist natürlich auch ein unkrautfreies Beet.

Letzte Chance für Möhren und Bohnen

Anfang Juli ist der letzte Termin für die Möhrenaussaat. Die Samen keimen im warmen Boden viel schneller als im Frühjahr und bilden besonders zarte Wurzeln. Es gibt Sorten mit kurzer Kulturzeit, die sich sehr gut eignen. Dazu gehören Sorten wie beispielsweise ‘Milan’ oder ‘Fynn’. Statt einer Markiersaat mit Radieschen reicht es im Sommer aus, wenn Sie lediglich ein paar Dillsamen untermischen. Der bewährte Mischkulturpartner verbessert das Aroma der Möhren. Mit einem Kulturschutznetz, das bis Ende August das Beet abdeckt, verhindern Sie die Eiablage der Möhrenfliege. Danach ist die Gefahr gebannt.

Während bei den Möhren bereits Anfang Juli die Frist abläuft, ist der letzte Aussaattermin für Buschbohnen Mitte Juli. Vermeiden Sie es, die Bohnen in Beete zu pflanzen, auf denen im vergangenen Jahr Bohnen oder Erbsen gestanden haben. Bohne sind als Pflanze eine ideale Folgekultur für Frühkartoffeln und Kohlrabi. Säen Sie die Bohnen am besten in drei bis fünf Zentimeter tiefen Rillen aus und bedecken diese ganz dünn mit Erde. Sobald die Bohnen keimen, werden die Rillen geschlossen. Da es sich um flachwurzelnde Pflanzen handelt, müssen Bohnen von der ersten Blüte an regelmäßig gewässert werden. Ansonsten wird das Ergebnis eher spärlich ausfallen.

Das Schießen verhindern

Feuer frei… viele Kopf- und Pflücksalate bilden bei sommerlicher Hitze vorzeitig Blütenstände. Dieser Vorgang wird als das sog. Schießen bezeichnet. Haben Sie allerdings für die Sommeraussaat einen möglichst kühlen Platz ausgewählt und achten darauf, diesen bei Bedarf mit Vlies zu schattieren, sollten Sie dies verhindern können. Säen Sie zudem am besten abends aus und gießen Sie das Saatbeet mit kaltem Wasser an.

Bei einigen Salat- und Spinatsorten lassen sich sehr gut die jungen Triebspitzen ernten. Der Vorteil: Aus den Blattachseln bilden sich ständig neue junge Blätter aus und verlängern so die Ernte bis in den Herbst hinein.

Den richtigen Antrieb erhalten die Pflanzen, wenn Sie um sie herum alle 14 Tage etwas Gemüsedünger einarbeiten. ✔️
Frank`s Tipp

Wasser das Lebenselixier

Was für uns Menschen gilt, gilt für die Pflanzen gleichermaßen. Ohne Wasser gibt es kein Leben.

Tomaten und Salat-Gurken sind ausgesprochen durstig. Der Grund sind die großen weichen Blätter, die sich durch einen hohen Wasserbedarf auszeichnen. Ausgewachsene Pflanzen sowohl im Garten als auch im Gewächshaus brauchen bei Trockenheit und hohen Temperaturen täglich mindestens zehn Liter Wasser.

Blumenkohl liebt es schattig

Starke Sonneneinstrahlung verfärbt den Blumenkohl und das war es dann mit den appetitlich weißen Rosen. Ein kleiner Trick hilft: Knicken Sie dazu einfach die großen äußeren Blätter um und legen Sie diese über die Knospen. Bei Bedarf können Sie die Blätter mit einem Zahnstocher fixieren.

Die Kräuterschnecke für herrlich frische Kräuter

Kräuterschnecke für Kräuter

Das Thema Kräuterschnecke wird in einem ausführlichen Beitrag separat behandelt. Lesen Sie dazu: Bauanleitung – eine Kräuterspirale planen, selber bauen und bepflanzen.

Petersilie – das beliebte Küchenkraut keimt am besten bei warmer Witterung und daher eignet sich der Juli für die Aussaat ganz hervorragend. Gesät wird mit 10 bis 15 Zentimeter Abstand, etwa 1 Zentimeter tief an einem halbschattigen Standort. Anschließend muss das Saatbeet immer feucht gehalten werden.

Schnittlauch bildet im Sommer rosa-violette, kugelige Blütenstände, die wie die Stängel essbar sind. Diese sog. Scheindolden sollten aber regelmäßig abgeschnitten werden, damit die Halme sich besser entwickeln können.

Anders als bei den meisten Kräutern, die kurz vor der Blüte geerntet werden, entfalten Oregano und Thymian ihr volles Aroma dann, wenn die hellvioletten Dolden aufgeblüht sind. Ernten Sie am besten an einem sonnigen Vormittag, nachdem der nächtliche Tau abgetrocknet ist. Wenn Sie schon einmal die aufgehängten Kräuterbündel gesehen haben, hat das durchaus seinen Sinn. Es kommt dem Geschmack zugute, wenn Sie die Pflanzen nach der Ernte trocknen. Nach fünf bis sieben Tagen können Sie die trockenen Blätter abstreifen und in geschlossenen Behältern oder Gläsern aufbewahren.

Kräuterschnecke für Kräuter

Der Gartenteich und die richtige Pflege

Gartenteich und die richtige Pflege

Ein Überangebot an Nährstoffen im Gartenteich erkennen Sie ganz leicht daran, dass sich bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen die Algen explosionsartig vermehren. Dann hilft meist nur noch das regelmäßige Abfischen mit einem Kescher. Schwimm- und Unterwasserpflanzen wie Froschbiss, Seekanne, Hornblatt und Nadelsimse beugen vor und reduzieren die Algenbildung. Denn diese Pflanzen binden Nährstoffe und reichern zudem das Wasser mit Sauerstoff an.

Auch Bachläufe, schön anzusehende Wasserspiele und Teichpumpen sorgen für eine zusätzliche Belüftung und wirken somit der Algenbildung entgegen. Mittlerweile gibt es kostengünstige solar-betriebene Teichpumpen und Wasserspiele, die problemlos und einfach angebracht werden können.

Teichpumpen und Sauger für den Teich

Seerosen – ein Blickfang

Der Sommer bietet sich übrigens auch an, um den Teich mit Seerosen zu verschönern. An die richtige Wassertiefe sollten diese Pflanzen behutsam herangeführt werden. Wenn Sie die zunächst im flachen und wärmeren Wasser stehen lassen, erleichtern Sie das Anwachsen. In tiefere Bereiche können Sie die Seerosen dann setzen, wenn bereits Blätter gebildet haben.

Fazit

Wenn Ihnen beim Gärtnern im Juli mal der Schweiß von der Stirn tropft, denken Sie einfach daran: Sie sind nicht allein! Sogar Ihre Pflanzen regulieren die Temperatur durch den Prozess der Transpiration.

Außerdem ist Gartenarbeit im Juli nicht nur körperliche Arbeit, sondern auch eine therapeutische Auszeit vom Alltagsstress. Also genießen Sie die frische Luft, die duftenden Blumen und lassen Sie sich von der Natur mit ihrer Vielfältigkeit überraschen.

Und vergessen Sie nicht, sich nach getaner Gartenarbeit mit einem kühlen Erfrischungsgetränk zu belohnen – schließlich haben Sie sich Ihren eigenen kleinen Sommer-Wellnessbereich mit viel Geschick und körperlicher Aktivität erschaffen!

Übrigens: Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihr Garten im Juli nicht aussieht wie im Gartenmagazin. Schließlich sind wir alle Menschen (und Pflanzen). Ein bisschen chaotisches Grün macht Ihren Garten nur noch liebenswerter. Also lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie die blumige Vielfalt – inklusive der kleinen “Unkraut-Spezialisten”!

Dieser Beitrag erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit – aber mit Rücksicht auf die sommerlichen Temperaturen sollten die erwähnten Gartenarbeiten im Juli erst einmal ausreichend sein. 😉

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