Wer Ziersträucher mag, der wird dieses wunderschöne und immergrüne Heidekrautgewächs lieben. Die Lavendelheide (Pieris) wird auch als Schattenglöckchen bezeichnet und ist in Ostasien und Nordamerika beheimatet. Die botanische Bezeichnung dieser Gattung ist auf den Ort Pierien am Nordfuße des Olymp zurück zu führen. Es gibt weltweit sieben Arten, wobei allerdings in unseren Breitengraden lediglich zwei Arten anzutreffen sind: Die Pieris floribunda (Reichblütige Lavendelheide) sowie die Pieris japonica (Japanische Lavendelheide).
Das Schattenglöcken besticht durch Form und Farbe
Aufgrund der Wuchshöhen von zwei bis zu vier Metern Höhe und des dichten Laubaustriebes ist die Lavendelheide als Heckenbepflanzung sehr gut geeignet. Auch die Zwergformen kommen als kleine Sträucher im Garten sehr gut zur Geltung. Die Pflanzen bilden im Sommer bilden ihre glöckchenartigen Blütenstände in Rispen aus. Dieser imposante Blütenschmuck bleibt Ihnen selbst im Winter als Zierde erhaltenden. Erst im Frühjahr entfalten dann die Blütenrispen ihre ganze Schönheit. Eine Steigerung der Farbenpracht erfolgt mit dem Austrieb der neuen Blätter, die bei einigen Sorten in leuchtendem Rot oder in Rosa erscheinen.
Pieris aus Japan oder …
Die Japanische Lavendelheide ist ein wenig anspruchsvoller als die nordamerikanische Variante. Sie kommt in den sommerwarmen Gebirgswäldern der japanischen Inseln Honshu, Kyushu und Shikoku vor und entwickelt sich dort zu einem hohen Strauch. Wie viel Kälte die Pflanze verträgt hängt davon ab, welche Arten in die Züchtung einbezogen wurden. So sind die Sorten Flaming Silver und Forest Flame zwar besonders schön anzusehen, überleben aber im Freiland nur selten starke Frostperioden. Wenn Sie kein Risiko eingehen möchten, dann ist es besser, wenn Sie sich für eine dieser Sorten entscheiden: Carneval, Debutante, Mountain Fire, Purity, Red Mill, Sarabande, Valley Rose, Valley Valentine oder White Pearl.
… Pieris aus Nordamerika?
Als etwas robuster gilt die Reichblühende Lavendelheide. Sie hat ihren Ursprung in den Gebirgswäldern Nordamerikas und wächst dort als Unterbewuchs in Dickichten und dichten Wäldern. Diese Pflanze erreicht eine Höhe von gut zwei Metern und wird an einem guten Standort fast genauso hoch wie breit. Die weißen Blüten stehen in langen Rispen über dem gesamten Laub. Da sich die Blüten oftmals bereits Ende März entfalten, ist die Pflanze wegen der frühen Blütezeit auch als Nahrungsgeber für Bienen besonders wertvoll.
Beste Pflanzzeit für die Lavendelheide
Die beste Pflanzzeit für beide Arten ist der August und der September. Es sollte ein Standort im hellen Halbschatten sein, da die Lavendelheide hier eine Fülle an Blüten ausbilden kann. Steht sie zu dunkel, blüht sie weniger. Wichtig sind für diese Pflanze der Schutz vor der heißen Mittagssonne im Sommer sowie der Schutz vor Trockenschäden in der kalten Jahreszeit. Auch sollte bei der Auswahl des Standortes die zu erwartende Wuchshöhe und -breite beachtet werden.
Pieris brauchen guten Boden
Die Lavendelheide benötigt ähnlich wie Rhododendren und Azaleen einen humosen, gut durchlässigen, kiesangereicherten, neutralen bis leicht sauren Boden. Eine gute Bodenvorbereitung ist für eine optimale Entwicklung dieser Pflanzen förderlich. Sinn macht es, den Platz mit Torf und Rindenhumus zu verbessern, da sich die Pflanzen durch eine Kalkunverträglichkeit auszeichnen. Geeignet ist dafür auch ein sauer wirkendes Substrat, das für Rhododendren entwickelt wurde und im Handel als „Rhodohum“ erhältlich ist. Vor dem Pflanzen wird dieses Substrat unter den Bodenaushub gemischt. Weiterhin sollte es jedes Jahr als mehrere Zentimeter dicke Auflage um die Pflanze verteilt werden.
Die Lavendelheide lässt sich gut in Form halten
Unmittelbar nach der Blüte im Frühsommer können die verwelkten Blütenstände ausgelichtet werden. Diese Maßnahme sorgt für einen reichhaltigen, neuen Austrieb. Insgesamt ist die Pieris gut schnittverträglich und kann somit problemlos in Form gebracht werden. Allerdings ist zu beachten, dass diese Pflanze in allen Teilen giftig ist und somit mit besonderer Vorsicht behandelt werden muss. Zum guten Schluss aber ein Pluspunkt: Da die Pflanze zu den langsam wachsenden Gehölzen zählt, muss die Lavendelheide nur wenig geschnitten werden.