Papaya – so viel Gesundheit im eigenen Garten

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By Frank

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Papaya – denn Sie mögen das Besondere in Ihrem Garten? Pflanzen, die nicht jeder kultiviert? Exoten also, die seltener in unseren Breitengraden zu finden sind? Pflanzen, die ihren Ursprung in tropischen oder subtropischen Ländern haben und sich dennoch auch in Mitteleuropa ziehen lassen? Pflanzen, die interessant aussehen, schmackhafte Früchte bilden und zudem über viele Vitamine und zahlreiche weitere gesunde Inhaltsstoffe verfügen?

Gibt es tatsächlich und die Papayapflanze ist eine davon. Genau deshalb wird dieser Hingucker auch immer beliebter. Das Beste gleich vorweg: Diese exotische Papaya wächst sogar im eigenen Garten, sofern Sie ein paar wichtige Grundlagen beachten. Welche das genau sind, was das Besondere an Papayas ist und ob Sie diese Pflanzen auch in Ihrem Garten kultivieren können erfahren Sie, wenn Sie dran bleiben…

Die Herkunft der Papayas

Papaya ist eine Pflanzenart aus der Familie der Melonenbaumgewächse und wird auch als Melonen- oder Papayabaum bezeichnet. Selbst einer der bekanntesten Seefahrer und Entdecker des Mittelalters, Christoph Kolumbus, wusste die in Mexiko und Südamerika sowie auf den Bahamas beheimatete Papaya zu schätzen. So sehr, dass er diese Melonenbaumgewächse schwärmerisch als „Frucht der Engel“ betitelte.

Offensichtlich hatte ihm der süß-saftige Geschmack der reifen Früchte sehr zugesagt. Was er bestimmt nicht wusste: Papaya nicht nur lecker, erfrischend und kalorienarm, sondern zudem von enormem gesundheitlichem Wert!

Heute wird die Papayapflanze in den meisten tropischen und subtropischen Ländern aufgrund der vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten angebaut. Es lohnt sich also, diesen Exoten im eigenen Garten anzusiedeln. Die Pflanze ist allerdings im Handel eher selten zu finden. Glücklicherweise lässt sich Papaya relativ problemlos aus Samen ziehen.

✔️Im Handel erhalten Sie meist die gelblich-grünen Papaya aus Südamerika oder Hawaii. Diese Früchte werden als Obst gegessen.

Entgegen mancher anderslautender Aussagen lassen sich die Papaya aber auch zu einem sehr leckeren Salat zubereiten. Im südostasiatischen Raum ist dieser Salat kaum von der Speisekarte wegzudenken. In Thailand oder Laos wird er als DAS Nationalgericht genannt.

Der Asia-Markt in Ihrer Umgebung hält diese Papaya sicher im Angebot bereit. Die grünen und gewollt unreifen Früchte reifen übrigens nicht nach und entwickeln keine Samen.

Papaya kultivieren – ganz einfach: Das Pflanzsubstrat

Bereiten Sie ein geeignetes Pflanzsubstrat vor, das folgende Eigenschaften aufweist:

  • lockerer Boden (damit sich die Wurzeln gut entwickeln)
  • gute Durchlässigkeit (diese Pflanzen mögen keinen nassen Boden)
  • leicht saurer bis neutraler pH-Wert (4,5 – 8)
  • nährstoffarmes Substrat (für ein gesundes Wurzelwachstum).

✔️Durchlässige Böden verhindern Stau-Nässe, d. h. auch bei längeren oder stärkeren Regenperioden läuft das Wasser gut ab. Diese Böden haben einen höheren Sand- bzw. Kiesanteil. Dafür sind sie aber weniger ton- und lehmhaltig.

Der Boden lässt sich als optimale Substratmischung aus Gartenerde und Kompost leicht selbst herstellen. Einige Empfehlungen gehen in die Richtung Cocos-Substrat oder spezielle Anzuchterde zu verwenden. Glücklicherweise sind die Pflanzen eher anspruchslos, was die Zusammensetzung des Substrats betrifft. Viel wichtiger ist eine funktionierende Wasserableitung. Das bedeutet, wenn Sie einen Topf verwenden, eine Drainage am Boden einzubauen. Im Garten macht es Sinn, die Papayas auf einen Hügel aus Erde zu pflanzen.

✔️Organisches Pflanzsubstrat lässt sich vor der Verwendung im Backofen oder in der Mikrowelle sterilisieren. Damit beseitigen Sie mögliche Schädlinge und Pilze in der Anzuchterde.

Papaya-Samen vorbereiten und aussäen

Die Pflanze der Papaya wächst relativ licht und benötigt deshalb keinen Schnitt wie andere Obstgehölze. Eine Anzucht von Stecklingen ist daher keine gängige Praxis. Da die Papaya zu den sehr rasch wachsenden Pflanzen zählt, wird eine zweckmäßige und unkomplizierte Anzucht aus Samen vorgenommen.

Nehmen Sie dazu einige Kerne aus dem Fruchtfleisch einer reifen Frucht und säubern diese anschließend. Eine durchsichtige Hülle umgibt die Kerne. Diese lässt sich durch einfaches Abreiben mit Küchenpapier entfernen. Die so präparierten schwarzen Samen trocknen lassen und dann aussäen. Unter günstigen Bedingungen können Sie die kleinen schwarzen Kerne einfach auf den Boden geben und abwarten (so macht es jedenfalls meine Frau und es funktioniert).

Sie können die Samen direkt in den Garten pflanzen, dann müssen Sie die Pflanzen später nicht mehr umsetzen. Alternativ verwenden Sie für die Kultivierung kleine Pflanzengefäße. Jeder einzelne Samen sollte sein eigenes Gefäß erhalten und ca. 1,25 cm tief in die Erde gedrückt werden. So vermeiden Sie das bei Saatschalen erforderliche Pikieren, das junge Papaya-Pflanzen oft nicht überleben. Anschließend bedecken Sie die Samen mit einer dünnen Erdschicht. Unbedingt an die Drainage denken. Zum Schluss erfolgt eine durchdringende Bewässerung mit warmem Wasser.

Die Menge macht’s bei der Papaya

Pflanzen Sie so viele Samen wie möglich, damit begegnen Sie der hohen Eingehrate dieser Sämlinge. Außerdem erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen keimen. Es gibt vor dem Säen nämlich keine Möglichkeit festzustellen, ob eine Pflanze männlich, weiblich oder zweigeschlechtlich ist. Sie können die schwächeren Pflänzchen später immer noch entfernen.

Bei ausreichenden Boden- und Lufttemperaturen zwischen 25 und 30°C sowie einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit beträgt die Keimdauer zwischen zwei und vier Wochen. Sie unterstützen den Keimungsprozess, indem Sie die Samen unter einer Klarsichtfolie oder einer Glasplatte ein wenig feucht (nicht nass) halten und einen sonnigen Platz als Standort wählen. Bestens geeignet ist ein beheizbares Zimmergewächshaus oder ein Anzuchtkasten, bei dem sich idealerweise die Substrattemperatur einstellen lässt.

In der Folgezeit wird die Pflanze regelmäßig leicht feucht gehalten und nach der Keimung nur noch leicht gewässert. Es gilt auf jeden Fall Staunässe zu vermeiden.

✔️Sämlinge werden überhaupt nicht gedüngt, denn sie versorgen sich selbst aus dem Samenkorn.

Licht gegen vergeilen

Sobald der Samen gekeimt hat, ist viel Licht erforderlich, da sonst die Papayasämlinge vergeilen. Dabei handelt es sich um eine Reaktion der Pflanzen auf mangelhafte Lichtverhältnisse. In der Fachterminologie wird das „Vergeilen“ auch als „Etiolieren“ bezeichnet.

Genau passiert bei diesem Vorgang folgendes: Eine Pflanze, die zu wenig Licht bekommt, versucht mit Hilfe von starkem und schnellem Längenwachstum eine günstigere Position zu erreichen. Eine Position also, die ihr genügend Licht bietet. Dieser Vorgang ist sehr häufig kurz nach der Keimung von Pflanzen zu beobachten.

Dieses extreme Längenwachstum fordert natürlich seinen Tribut. Die Blätter bleiben klein und verkümmert, wodurch keine ausreichende Photosynthese betrieben werden kann. Als Folge bildet die Pflanze kein genügend festigendes Gewebe. Sie bleibt schlaff und dünn, knickt leicht ab und stirbt.

Ab einer Wuchshöhe von ca. 5 cm gewöhnen Sie die Jungpflanzen immer mehr an das Licht, indem Sie z. Bsp. das Gewächshaus zuerst einen kleinen Spalt und dann allmählich immer weiter öffnen. Am wohlsten fühlen sich die Papayapflanzen schließlich im Freien in der prallen Sonne.

Die Qual der Wahl

Nachdem aus den Sämlingen kleinste Pflänzchen gewachsen sind, entscheiden Sie, welche Sie behalten wollen. Die kleinsten, welken, gepunkteten oder ungesunden Exemplare sollten Sie auf jeden Fall entfernen. Behalten Sie auf jeden Fall mindestens fünf Pflanzen oder mehr, damit sich mit höchster Wahrscheinlichkeit sowohl weibliche als auch männliche Exemplare heranbilden.

Wie das Geschlecht der Papaya erkennen?

Die Geschlechtseigenschaften lassen sich erst 4 bis 8 Monate nach dem Pflanzen – bei der ersten Blüte – feststellen. Überwiegend kommen zweihäusige (diözische) Formen vor, d.h. männliche und weibliche Blüten wachsen auf verschiedenen Bäumen.

Die männlichen Blüten zeigen sich zuerst und sind an ihren langstieligen, überhängenden Rispen zu erkennen. Die weiblichen Blüten werden größer und befinden sich mit ihrem kurzstieligen und gabelig verzweigten Blütenstand näher am Stamm. Die geschlechtliche Ausprägung ist nur bei den weiblichen Individuen strikt. Die männlichen Genossen sind da unentschlossener und die Geschlechtlichkeit kann sich durch Umweltfaktoren umkehren.

Für die Befruchtung brauchen Sie lediglich eine männliche Pflanze für 15 bis 25 weibliche Blüten. Sie können die männlichen Pflanzen ohne Probleme nach der Feststellung des Geschlechts entfernen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind oder durch Insekten. Nur bei zwittrigen Sorten kann eine Selbstbefruchtung auftreten.

Ab mit den Jungpflanzen in den Garten

Während ältere Pflanzen, um die Standfestigkeit zu erhöhen, am besten auf etwas lehmiger Erde gedeihen, kann für die Jungpflanze als Substrat auch ein sandiger oder sogar etwas felsiger Boden gewählt werden. Suchen Sie eine sonnige Stelle mit guter Drainage, die rund 3 Meter von Gebäuden oder anderen Pflanzen entfernt ist. Dort graben Sie für jede Papaya-Pflanze ein separates Loch, das 3x Mal so tief und breit wie der Topf oder Wurzelballen der Pflanze sein sollte. Es sollte sich um einen endgültigen Standort für die Pflanzen handeln, da ihnen ein Versetzen nicht gut bekommt.

Falls Sie in einer regenreichen Region leben, eignet sich besser ein bis zu einem Meter hoher Erdhügel, der einen Durchmesser von 1,50 bis 3,00 m hat. Dadurch verhindern Sie, dass sich Wasser um die Wurzeln der Papaya-Pflanzen herum sammeln kann. Dies hätte Erkrankungen und ein Absterben der Pflanzen zur Folge.

Fügen Sie der Erde eine gleiche Menge Kompost hinzu und schon eignet sich der Boden bestens. Allerdings sollten Sie keinen organischen Mist hinzugeben, da dies die Wurzeln verbrennen kann.

Setzen Sie die Pflanzen vorsichtig ein. Anschließend füllen Sie etwas angereicherte Erde in das Loch oder schütten diese zu einem Hügel auf, bis die verbleibende Tiefe ungefähr dem Topf oder Wurzelballen der Pflanze entspricht. Füllen Sie das Loch mit der Erdmischung auf und drücken Sie diese vorsichtig fest. Damit entfernen Sie die Luft und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Erde die Wurzeln umschließt. Zuletzt die neu gepflanzten Papayas gründlich befeuchten.

Die richtige Pflege der Papaya

Grundsätzlich kommt der Papayabaum mit einer mäßigen Bewässerung aus. Zwar können Papayas ohne genügend Wasser keine ausreichend großen Früchte bilden, andererseits kann stehendes Wasser zu Krankheiten führen und die Wurzeln beginnen zu faulen. Am besten halten Sie die Erde stets nur leicht feucht. An besonders heißen Sommertagen kann die Wassergabe vorübergehend auch mal erhöht werden. Für die Bewässerung eignet sich am besten Regenwasser.

Mit einer sorgfältigen Düngung erhalten Sie kräftige und gesunde Pflanzen. Direkt nach der Anzucht wird im Abstand von zwei Wochen ein Düngemittel aufgetragen. Wachsende Pflanzen sollten dann im Abstand von 10 Tagen mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden.

Hierfür eignet sich ein Allzweckdünger, der gemäß der Packungsbeilage verdünnt werden muss. Hat die Pflanze eine Höhe von rd. 30 cm erreicht, geben Sie alle zwei Wochen einen Komplettdünger um die Pflanze herum. Der Dünger darf nicht in Kontakt mit der Pflanze selbst kommen. Ab diesem Zeitpunkt erhöhen Sie die Menge der Düngegaben kontinuierlich, während Sie gleichzeitig den Abstand zwischen den Düngungen weiter hinauszögern. Es gilt jedoch grundsätzlich zu beachten, dass der Nährstoffbedarf zwischen April und September besonders hoch ist. In diesem Zeitraum sollten Sie dann wieder die wöchentliche Düngung aufnehmen.

✔️Befindet sich Rasen in der Nähe der Papayabäume, sollte dieser nicht gedüngt werden. Die Wurzelausläufer reicht weit über die Kronen der Bäume hinaus und könnten durch die Düngemittel Schaden nehmen.

Unkraut hemmen

Eine ca. 5 cm dicke Schicht aus Rindenmulch hilft Ihnen, das Wachstum von Unkraut zu hemmen. Tragen Sie diese Mulchschicht um die Basis der Pflanze herum auf. Ein Abstand von rd. 20 cm zwischen der Rindenschicht und dem Stamm muss gewahrt werden. Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme ist, dass Feuchtigkeit viel besser gehalten werden kann.

Exoten wie die Papaya wollen angenehm überwintern

Für solche Exoten, die ihren Ursprung in viel wärmeren Zonen haben, stellt die dunkle und kalte Jahreszeit eine besondere Herausforderung dar. Leider haben Papayabäume im Winter draußen keine Chance, da sie nicht winterhart sind. Die Bäume müssen während der kalten Jahreszeit auf jeden Fall an einen warmen Ort im Haus gebracht werden.

Insofern bieten ein Wintergarten oder ein Gewächshaus mit Temperaturen bis 20°C die idealen Bedingungen. Während der Winterruhe sollten Sie die Pflanzen nur sparsam gießen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Bäume ihre Blätter verlieren. Allerdings darf der Wurzelballen auf keinen Fall austrocknen.

Papaya allgemein

Die Früchte der Papaya sind aus botanischer Sicht Beeren. Sie zeigen sich sowohl in langgestreckten birnen- oder kegelförmigen als auch runden, kopfgroßen Ausprägungen. Das Fruchtfleisch von Papayas ist zur Reifezeit weißlich bis dunkelgelb, orange- oder lachsfarben. In der Fruchthöhle befinden sich bis zu 700 wandständige, pfefferkornartige, schwarzgraue Samen mit einer gelatineartigen äußeren Samenschale.

Die Papaya-Pflanze wird häufig als Baum bezeichnet, da sie als mehrjährige, meist unverzweigte, aufrechte, baumartige Pflanze Wuchshöhen von bis zu 10 Metern (im heimischen Garten 3 – 4 m) erreichen kann. In den Blattachseln des gesamten Stamms werden die Blüten und anschließend auch die Früchte gebildet.

Die Papaya und ihr guter Ruf

Die Papaya steht in dem Ruf, sich vielfach positiv auf die Gesundheit auszuwirken. Bei der Wirkung von Papaya spielt das Enzym Papain eine zentrale Rolle. Dieses Enzym soll sich im Magen und Darm entfalten und deshalb die Verdauung fördern. Weitere positive Wirkungen im Hinblick auf das Hemmen von Krebszellen und als natürliches Anti-Aging-Mittel werden diesen Beeren nachgesagt.

Darüber hinaus liefern Papayas neben Vitamin C und Vitamin B5 dem Körper auch lebenswichtige Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Kalium. Um optimal von den gesunden Inhaltsstoffen zu profitieren, sollten Sie Papayas möglichst reif und vor allem roh verzehren. Denn beim Erhitzen der Früchte werden sowohl die Vitamine als auch das eiweißspaltende Enzym Papain zerstört.

✔️Auch die Kerne der Papaya sind essbar. Sie haben einen scharfen Geschmack, der irgendwie an Kapuzinerkresse erinnert.

Fazit:

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Papaya eine Bereicherung für Ihren Garten sein wird. Sie steckt voller Vitamine und bleibt dennoch ein Exot: die Papaya. In Europa wird diese Frucht vorwiegend als Obst gegessen, in asiatischen Ländern und ganz besonders in Thailand funktioniert das Leben ohne Papaya nicht. Allerdings wird hier aus der unreifen Frucht ein äußerst schmackhafter Salat (Som Tum) zubereitet.

Mein Favorit ist der Papaya-Salat mit der Zugabe von Karotten. (Mit und) ohne Krabben, ohne Fisch, nicht süß und nicht sauer, ein wenig scharf (päd nitnoi). Einfach lecker!

Die Frucht ist ein äußerst wert- und gehaltvolles, schmackhaftes und vielseitiges Nahrungsmittel. Dabei lässt sie sich auch in Ihrem Garten recht einfach kultivieren – probieren Sie es doch einfach mal aus. Viel Spaß dabei!

Denn schließlich bedeutet Papaya viel Gesundheit in Ihrem Garten!

Papaya Verwendung

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