Im Januar gibt es natürlich noch nicht richtig viel zu tun. Der Winter hat den Garten und die Pflanzen im Griff und es ist eine gute Zeit, Planungsarbeiten zu verrichten (s. hierzu Kostenlose Gartenplaner für Ihren Wunschgarten). Aber nicht nur! Auch wenn der Winter mit seiner ganzen Macht „zuschlägt“ und der Schnee die Flächen im Garten überdeckt, ist es trotzdem an der Zeit, einige Maßnahmen zu ergreifen und auch bereits einige Vorbereitungen zu treffen. Es ist aber auch möglich, dass sich der Winter bereits auf dem Rückzug befindet.
Gleich welche Wetter-Kapriolen Sie vorfinden, sollte Ihr Augenmerk auf den Winterschutz gerichtet sein. Denn zu starke Temperaturschwankungen wirken sich nachteilig auf das Wachstumsverhalten der Pflanzen aus.
Schnee hat Gewicht
Es sieht natürlich schön aus, wenn die weiße Pracht auf den Ästen der Bäume im Garten ruht. Doch der Schnee bedeutet für Zweige und Äste eine Belastung, sodass diese brechen können. Ein bloßes Schütteln der Bäume und Baumteile hilft dabei durchaus schon, um diese von einem Teil der Last zu befreien.
Gartenteichbesitzer sollten auch immer bestrebt sein, die Schnee- und Eisdecke auf dem Teich möglichst zu entfernen, um den Pflanzen darin genügend Sonnenlicht und den Teichbewohnern ausreichend Sauerstoff zukommen zu lassen.
Der bekannte Weißanstrich
Sofern Sie im Herbst die Obstbäume noch nicht mit einem Weißanstrich geschützt haben, sollten Sie dies auf jeden Fall nachholen. Gerade die Obstbäume lassen sich relativ unkompliziert und schnell vor Frostrissen schützen. Dazu werden die Stämme mit einem speziellen Mittel weiß angestrichen. Idealerweise verwenden Sie dazu, aus Gründen des Umweltschutzes, Sumpfkalkfarbe. Bei diesem altbewährten Mittel handelt es sich um abgelöschten und wassergelösten Kalk, der so keine Wärmeenergie mehr entwickelt und streichfähig gemacht wurde. Sumpfkalkfarbe erhalten Sie im Fachhandel oder als Bestellung im Internet.
Sumpfkalk/Kalkfarbe/Streichkalk, allergiefreundlich, pilzhemmend, 1 kg für ca. 14 qm
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Gründe für den Anstrich
In den Monaten Januar bis März bleibt der mit Kalk geweißte Baum etwas kühler, da die weiße Farbe die Sonnenstrahlen reflektiert. Das führt dazu, dass der Baum seinen Blütenansatz langsamer ausbilden wird und die Blüte mehr Chancen hat, frostfrei zu bleiben.
Die Sonne entwickelt bereits ab Februar zunehmend an Kraft und Wärme, während sich die Lufttemperaturen zumeist aber noch im Minusbereich bewegen. Für die Obstbaumstämme bedeute das, dass die sensiblen Zonen direkt unterhalb der Borke nach kalten Nächten noch starr gefroren sind. Die an sonnigen Tagen nun auf die Stammoberseite treffende Wärme lässt die Borke außen stärker dehnen als in den darunter liegenden gefrorenen Schichten. Die Folge sind dann die sog. Frostrisse, also wenn die äußere Rinde aufplatzt.
Der Weißanstrich schützt zusätzlich auch vor Schädlingsbefall und Pilzen. Wiederholt man ihn regelmäßig, wird dadurch auch die Baumrinde gepflegt und gestärkt. Denn vor dem Weißen wird der Baum bekanntlich mittels Baumkratzer, Spachtel oder Drahtbürste bearbeitet. Dabei entfernen Sie nicht nur alle losen und lockeren Teile der Borke sondern berauben die Schädlinge zusätzlich um ihre Verstecke. Dann kommen der Farbauftrag und die ätzende Wirkung des Kalkes. Damit wird auch die möglicherweise noch verbliebene Brut der Schädlinge am Baum vernichtet. Allerdings sollten Sie, um dies optimal zu gewährleisten, sehr sorgfältig beim Verstreichen der Kalkfarbe sein.
Blumenzwiebeln und Knollen stören
Die Winterruhe von Blumenzwiebeln darf nicht nur, sondern sollte alle paar Wochen gestört werden. Es ist nämlich wichtig, dass Sie diese während des Winters regelmäßig kontrollieren. Idealerweise beginnen Sie damit rund 3 Wochen nach der Lagerung. In diesem Zeitraum sollten Sie keine Veränderungen an den Zwiebeln ergeben.
Sofern Sie Beschädigungen oder Befall entdecken, zögern Sie nicht, diese Blumenzwiebeln auf jeden Fall zu entsorgen. Krankheiten übertragen sich nämlich sehr schnell.
Gleich gilt für die eingelagerten Knollen von Dahlien, Gladiolen, Begonien oder Canna. Auch hier ist die Kontrolle wichtig, damit diese nicht unbemerkt Schaden durch Trockenheit oder Fäulnis nehmen. Schadhafte Knollen sind ebenfalls umgehend zu entfernen. Trockenheit ist ein wichtiges Thema. Die Knollen dürfen nicht zu stark einschrumpeln. Gegebenenfalls das Material wie Erde, Sand oder Zeitungspapier, in oder unter dem die Knollen lagern, von Zeit zu Zeit nachbefeuchten.
Kübelpflanzen richtig pflegen
Für die Kübelpflanzen, die im Spätherbst ins Winterquartier umgesetzt werden, eignet sich ein frostfreier, aber ungeheizter Raum am besten. Beachten sollten Sie, dass einige Pflanzen im Winter einen hellen Raum brauchen, da sie ihr Wachstum nicht völlig einstellen. Sie müssen mäßig, aber regelmäßig gegossen und auf Schädlingsbefall kontrolliert werden. Denn sehr häufig haben sich auch die Schädlinge ins Winterquartier verfrachten lassen. Andere Pflanzenarten stellen ihr Wachstum oder ziehen ihre oberirdischen Teile vollständig ein. Sie brauchen eher einen dunklen Raum. Dennoch benötigen auch solche Pflanzen Ihre Pflegen und Sie dürfen sie nicht den ganzen Winter sich selbst überlassen. Ausreichende Bodenfeuchtigkeit, das Beseitigen von Fäulnisherden sowie eine eventuelle Schädlingsbekämpfung sind die Maßnahmen, die Ihren Pflanzen die Kraft und die Gesundheit für die kommende Freiluftsaison bringen.
Achtung – möglichst nicht betreten
Bei starkem Frost gefriert auch das Wasser in den Blattzellen der Rasengräser. Auch der Boden ist im Winter feuchter und verdichtet sich leichter. Wenn Sie Ihren Rasen bei Frost und Winternässe betreten, so sind die Trittspuren oft bis zum Frühling sichtbar. Der Grund ist der, dass sich die spröden Blätter und Halme sich nicht wieder aufrichten, sondern abknicken und vergilben. Deshalb gilt: Besser möglichst nicht betreten.
Rankgitter erneuern
Rankgitter und Rosenbögen können sehr aussehen, sofern sie gepflegt aussehen. Jetzt im Winter, wenn die Kletterpflanzen keine Blätter tragen, ist der geeignete Zeitpunkt, um vergilbte Farben oder rostige Stellen an Rankgittern und Rosenbögen zu erneuern oder neu zu streichen. Schneiden Sie die Kletterpflanzen so weit zurück, dass vier bis fünf lange, kräftige Haupttriebe übrig bleiben. Nachdem Sie diese von der Rankhilfe gelöst haben, können Sie mit den notwendigen Verschönerungen beginnen. Anschließend werden die Triebe wieder durch das Gitter geleitet.
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Gartengeräte kontrollieren
Bevor es an frostfreien Tagen wieder losgeht, nehmen Sie sich jetzt die Zeit, die Gartengeräte zu kontrollieren, zu prüfen, zu reparieren oder vielleicht sogar zu ersetzen. Wie sieht der Spaten aus, was ist mit der Harke und wie stumpf ist die Gartenschere? Wenn Sie erst einmal wieder draußen aktiv werden, sind Sie sicherlich froh über funktionierende Gartengeräte.
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Das Ökosystem nicht belasten
Nachhaltiges Gärtnern und Schutz des Grundwassers sollten aus ökologischen Gründen immer eine Rolle spielen. Streusalz und andere Taumittel bewirken zwar schnelle Hilfe bei glattem Untergrund, belasten jedoch das Ökosystem erheblich. Diese schaden den Bodenlebewesen und kann unter anderem bei Sträuchern, Hecken und Bäumen zu Trockenschäden führen. Diese Schäden entstehen trotz ausreichender Niederschläge und werden meist erst im Frühjahr sichtbar. Mit Muskelkraft lassen sich Wege von Schnee befreien. Mithilfe von Granulaten wie Splitt, Sand und Kies lässt sich die Rutschgefahr geräumter Wege verringern.
Ungeziefer und Unkraut – immer ein Thema
Plagegeister wie Schnecken ziehen sich in den Boden zum Überwintern zurück. Sie können bereits jetzt etwas dagegen unternehmen, indem Sie den Boden harken. Mit dem Harken der Krume dringen Sie in ihren Lebensraum ein und lassen es sehr ungemütlich werden. Durch eine solche Maßnahme schaffen Sie es, dass der Frost nämlich verstärkt in den krümeligen Boden einzieht. Das vertragen Schnecken ganz und gar nicht gut.
Auch das unvermeidliche Unkraut lässt sich aus aufgelockertem Boden viel leichter entfernen. Je rechtzeitiger Sie mit dieser mitunter sehr unbeliebten Arbeit beginnen, desto weniger brauchen Sie sich später damit zu beschäftigen.
Wie Sie sicher an der (wenn auch unvollständigen) Auflistung unweigerlich erkennen, gibt es im Garten und auch bei den Pflanzen – selbst im Winter – immer etwas zu tun!