Permaveggies – einmal pflanzen und dauerhaft ernten

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By Frank

Lesedauer: 6 Minuten

Permaveggies sind voll im Trend. Das hat natürlich ganz offensichtliche Gründe. Vielleicht finden Sie sich da wieder: Jedes Frühjahr geht es ab ins Gemüsebeet, denn es ist Zeit, das Gemüse für die anstehende Saison anzupflanzen. Dann gilt es abzuwarten, ob sich das gewünschte Ergebnis wirklich einstellt, da in der Wachstumsphase immer wieder neue Herausforderungen wie z. B. Schädlinge, Trockenheit, Hitze etc. zu meistern sind. Und wie es nun einmal im Leben so ist, mal geht es gut und manchmal …

Anders funktioniert es mit den Permaveggies. Dies ist eine Möglichkeit, Gemüse anzubauen, das sich „selbst verteidigt“ und jedes Jahr aufs Neue eine reiche Ernte beschert. Mit Permaveggies müssen Sie nur einmal pflanzen und können dauerhaft ernten. Das ist nicht nur einfach, sondern auch noch umweltfreundlich und nachhaltig – und Sie müssen nie wieder auf Ihr Lieblingsgemüse verzichten. In diesem Beitrag geht es um die wunderbare Welt der Permaveggies – denn das Leben kann manchmal doch ein bisschen einfacher sein.

Was bedeutet Permaveggies?

Permaveggies ist eine Kurzform und setzt sich aus den englischen Begriffen „permanent“ und „vegetables“ zusammen. „permanent“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Gemüsesorten einmal gepflanzt werden und dauerhaft geerntet werden können, während „vegetables“ Gemüsearten beschreibt.

Permaveggies werden nach den Prinzipien der Permakultur angebaut und sind eine nachhaltige und ökologische Alternative zum herkömmlichen Gemüseanbau. Die Idee dahinter ist, dass Gemüsesorten gepflanzt werden, die mehrjährig sind und somit dauerhaft geerntet werden können, ohne dass jedes Jahr neue Pflanzen angepflanzt werden müssen.


Warum Permaveggies anbauen?

Permaveggies bieten eine Vielzahl an Vorteilen gegenüber dem herkömmlichen Gemüseanbau. Einer der wichtigsten Vorteile ist, dass Permaveggies eine nachhaltige und ökologische Alternative darstellen. Da die Gemüsesorten mehrjährig sind und dauerhaft geerntet werden können, werden weniger Arbeit und Ressourcen benötigt, um jedes Jahr neue Pflanzen anzupflanzen. Das spart Zeit, Geld und schont die natürlichen Ressourcen, da keine neuen Pflanzen angebaut werden müssen. Außerdem kann der Boden durch die Permakultur-Praktiken regeneriert und verbessert werden, da mehrjährige Pflanzen eine bessere Bodenstruktur schaffen und mehr organische Substanz im Boden hinterlassen.

Ein weiterer Vorteil von Permaveggies ist, dass viele der mehrjährigen Gemüsesorten pflegeleicht und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. Dies liegt daran, dass sie sich über mehrere Jahre hinweg an ihre Umgebung anpassen können und somit besser auf Umweltbedingungen reagieren können. Einige der Gemüsesorten sind auch resistent gegenüber bestimmten Schädlingen und Krankheiten, was den Einsatz von Pestiziden reduziert oder sogar komplett vermeidet. Durch permakulturelles Anbauen können zudem ökologische Zusammenhänge gefördert und die Biodiversität erhöht werden.

Darüber hinaus werden Permaveggies meist biologisch und somit ohne chemische Pestizide angebaut, was sie zu einer gesünderen Alternative zu herkömmlichem Gemüse macht. Was gibt es schließlich Besseres, als sich mit frischem und unbehandeltem Gemüse zu versorgen? Sie lassen sich auch regional und saisonal angebaut werden, was die Transportwege verkürzt und somit den CO2-Ausstoß reduziert.

Unbedingt zu erwähnen ist die Tatsache, dass Permaveggies besonders schmackhaft und nährstoffreich sind, da sie mehr Zeit haben, um ihre Aromen und Nährstoffe zu entwickeln.

Wie werden Permaveggies angebaut?

Um Permaveggies anzubauen, benötigen Sie zunächst einen geeigneten Standort. Hier sollten Sie darauf achten, dass der Boden ausreichend nährstoffreich und durchlässig ist. Eine sonnige Lage wird ebenfalls von Vorteil sein. Bevor Sie mit der Anpflanzung beginnen, sollten Sie den Boden gründlich vorbereiten. Das bedeutet, dass Sie ihn von Steinen und Unkraut befreien und mit Kompost anreichern sollten.

Bei der Auswahl der Gemüsesorten gilt es darauf achten, dass diese für die permakulturelle Anbauweise geeignet sind. Hier bieten sich vor allem robuste Sorten wie Zucchini oder Paprika an. Diese Gemüsesorten sind besonders pflegeleicht und können über mehrere Jahre hinweg geerntet werden.

Bei der Anpflanzung sind ausreichende Abstände der Gemüsesorten zueinander zu beachten. Ganz besonders wichtig ist, dass die Pflanzen gut miteinander harmonieren und sich weniger als  Konkurrenten herausstellen. Eine gute Mischkultur kann das Wachstum und den Ertrag der Permaveggies steigern.

Die wichtigsten Pflegemaßnahmen bei den Permaveggies sind regelmäßiges Gießen sowie das Entfernen von Unkraut. Dünger oder Pestizide sind in der Regel nicht nötig, da die permakulturelle Anbauweise auf natürlichen Kreisläufen basiert.

Hier noch einmal die wesentlichen Kriterien für den erfolgreichen Anbau in der Übersicht:

Mischkulturen

Verwenden Sie Mischkulturen, um ein gesundes Ökosystem zu fördern und Schädlinge fernzuhalten.

Kompost

Reichern Sie den Boden regelmäßig mit Kompost an, um sicherzustellen, dass dieser ausreichend nährstoffreich bleibt.

Natürliche Schädlingsregulierung

Setzen Sie auf natürliche Schädlingsregulierung, indem Sie zum Beispiel Nützlinge fördern oder auf Pflanzendüfte setzen.

Regelmäßige Pflege

Beobachten und pflegen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, um Krankheiten oder Schädlingsbefall, Unkraut oder Trockenheit frühzeitig zu erkennen.

Welche Gemüsesorten eignen sich für den Anbau?

Es gibt eine Vielzahl an Gemüsesorten, die sich für den Permaveggie-Anbau eignen. Darunter gibt es zudem einige Sorten, die besonders gut an heiße und trockene Bedingungen angepasst sind. Das wird ganz sicher aufgrund des Klimawandels an Bedeutung gewinnen.

Hier sind einige Beispiele:

Artischocken – die pflegeleichten Pflanzen können gut auf trockenem Boden gedeihen. Sie benötigen nur wenig Wasser und sind relativ resistent gegen Hitze und Dürre.

Yacon – eine Wurzelgemüseart, die aus den Anden stammt und gut auf trockenem Boden wächst. Sie benötigt nur gelegentliches Gießen und kann sogar während einer Dürreperiode überleben. Die Pflanze produziert eine süße Wurzel, die sich roh essen lässt und einen hohen Anteil an Inulin aufweist.

Oregano – eine aromatische Pflanze, die gut auf trockenem Boden wächst und Hitze gut verträgt. Es ist eine robuste Pflanze, die wenig Pflege benötigt und lange Zeit blüht.

Zucchini – sind robuste Pflanzen, die auch bei trockenem Wetter wachsen können. Sie benötigen regelmäßiges Gießen und sollten in gut durchlässigem Boden gepflanzt werden. Es gibt auch Sorten, die speziell für den Anbau in heißen und trockenen Regionen gezüchtet wurden.

Salbei – eine gehaltvolle Pflanze, die gut in einem Permaveggie-Garten wachsen kann. Es ist ein robustes Kraut, das wenig Pflege benötigt und auch in heißen und trockenen Bedingungen gut gedeiht. Salbei kann für eine Vielzahl von Gerichten verwendet werden und ist auch eine beliebtes Heilkraut.

Kapuzinerkresse – eine schöne Blütenpflanze, die auch essbare Blätter und Blüten hat. Sie wächst gut in heißen und trockenen Bedingungen und kann in hängenden Körben oder als Bodendecker angebaut werden.

Auberginen – eine schmackhafte Gemüsesorte, die gut in einem Permaveggie-Garten gedeihen kann. Es gibt viele Sorten, die an heiße und trockene Bedingungen angepasst sind, wie z.B. „Thai Long Green“ oder „Ichiban“. Es ist jedoch wichtig, die Auberginen regelmäßig zu gießen und auf Schädlinge wie Blattläuse oder weiße Fliegen zu achten.

Knoblauch – ebenfalls eine robuste Pflanze, die wenig Pflege benötigt und Hitze und Trockenheit gut verträgt. Die Zehen können im Herbst gepflanzt werden und wachsen dann bis zum nächsten Jahr zu vollständigen Knoblauchknollen heran.

Diese Permaveggies sind nur eine Auswahl von Pflanzen, die gut auf trockenem Boden und unter heißen Bedingungen wachsen können. Es gibt viele weitere Pflanzen, die grundsätzlich eine gute Wahl für einen Permaveggie-Garten sind.

Dazu zählen u. a.

Ewiger Kohl • Spargel • Rhabarber • Sellerie • Zwiebeln • Topinambur • Schnittlauch • Thymian • Wilder Spinat

oder Beerensträucher wie Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren.

Generell eignen sich mehrjährige Gemüsesorten für den Permaveggie-Anbau. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich über die Bedürfnisse der jeweiligen Gemüsesorte informieren. Die Auswahl der Pflanzen hängt von vielen Faktoren wie z. B. dem Klima, der Bodenbeschaffenheit, dem Standort und den persönlichen Vorlieben ab.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Permaveggies eine großartige Möglichkeit sind, um eine nachhaltige und produktive Gartenlandschaft zu schaffen. Diese mehrjährigen Pflanzen sind widerstandsfähig und erfordern nur minimale Pflege, was sie zu einer idealen Wahl für Menschen macht, die wenig Zeit oder Erfahrung in der Gartenarbeit haben.

Durch den Anbau von Permaveggies kultivieren Sie Ihr eigenes Gemüse anbauen und tragen gleichzeitig zu einem nachhaltigeren Lebensstil bei. Die Verwendung von mehrjährigen Pflanzen reduziert den Bedarf an jährlichen Pflanzen. Weiterhin sparen Sie an Ressourcen wie Wasser und Dünger.

Darüber hinaus können Permaveggies eine großartige Möglichkeit sein, um die Biodiversität in Ihrem Gärten zu erhöhen. Durch die Pflanzung einer Vielzahl von mehrjährigen Pflanzen schaffen Sie Lebensräume für verschiedene Arten von Insekten und Vögeln, die dazu beitragen, das ökologische Gleichgewicht in Ihrem Garten zu erhalten.

Das Beste: Ein Permaveggie-Garten ist wie ein Geschenk, das immer wieder gibt. Jedes Jahr werden Sie sich aufs Neue über die Ernte freuen, ohne dass Sie dafür viel Arbeit investieren müssen. Diese Pflanzen sind so widerstandsfähig, dass sie fast überall wachsen und gedeihen können – selbst wenn Sie als Gärtner noch keine jahrelange Erfahrung nachweisen können.

Wenn Sie Permaveggies anbauen, verfügen Sie immer über frisches Gemüse, das Sie sich direkt aus Ihrem eigenen Garten holen. Mit Permaveggies verwandeln Sie Ihren Garten in eine Art Selbstbedienungsladen. Einfach rausgehen, ernten und genießen – ohne an der Kasse anstehen zu müssen! 😉

Das ist nicht nur praktisch, sondern auch unglaublich befriedigend – besonders, wenn Sie Ihre  Nachbarn mit Ihrem grünen Daumen beeindrucken! Denn wer hat das schon: Permaveggies – einmal pflanzen und dauerhaft ernten?

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