Ein alljährlich wiederkehrendes Thema ist das Laub. Auch wenn sich die Natur in den schönsten Farben zeigt und die letzten warmen Herbsttage zum Spazieren und Genießen einladen, sind diese Verfärbungen die Vorboten für den Verfall. Als Folge zeigen sich die je nach Umfeld mehr oder weniger ausgeprägten Laubteppiche. Das bedeutet meistens: Laub rechen und entsorgen!
Nachdem ich bereits in dem Beitrag “Laubsauger oder Laubbläser” auf die Beseitigung des Laubs mit motorbetriebenen Geräten und die gesetzlichen Vorschriften eingegangen bin, geht es nun – neben einigen interessanten Fakten rund um das Laub – um den körperlichen Einsatz: Das Entfernen von Laub mit einem Rechen oder Besen.
Für diese Art der Laubbeseitigung gibt es viele Befürworter, die aus ökologischen Gründen auf den Einsatz von Laubbläsern und Laubsaugern verzichten wollen. Die Gründe hierfür wurden bereits in dem oben erwähnten Beitrag ausführlich erörtert. Selbstverständlich sind ein Rechen oder ein Besen ebenfalls geeignete Werkzeuge, um die Blattorgane der Laubbäume in den Griff zu bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Blätter abwerfen – warum?
Doch bevor es um das Fegen oder Entfernen von Laub geht, will ich kurz darauf eingehen, warum die meisten Laubbäume ihre Blätter abwerfen. Dieses vermeintliche Phänomen ist in unseren Breitgengraden vornehmlich im Winter, in mediterranen Klimazonen hingegen im Sommer zu beobachten. Bestimmt wird dieser Vorgang durch die Wasserversorgung. In Jahreszeiten mit geringer Wasserversorgung dient diese Maßnahme dem Selbstzweck. Denn das Abwerfen der Blätter bewirkt, dass sich der Wasserverlust durch Verdunstung über die Blattoberfläche verringert. Im Herbst kühlt sich nachts der Boden zunehmend ab. Das führt dazu, dass die Wurzeln immer weniger und nahe dem Gefrierpunkt gar kein Wasser mehr aufnehmen. Dennoch verdunstet weiter Wasser über die Blattoberfläche. Um das Austrocknen und Absterben zu verhindern, entledigen sich die Bäume ihrer Blätter. Es gibt allerdings auch Laubbäume, bei denen die Wasserverdunstung so gering ist, dass sie auch in Trockenphasen das Laub behalten können. Sogar bei den Nadelbäumen gibt es Arten, die ihre Nadelblätter zum Zwecke des Selbstschutzes verlieren.
Blätter im Garten
Normalerweise ist Laub im Garten kein allzu großes Problem. Ein wenig Laub auf dem Rasen schadet nicht, obwohl allgemein gilt, dass der Rasen laubfrei gehalten werden soll. Sofern die Menge allerdings zunimmt, sollten Sie die Blätter entfernen. Denn die werden sonst faulen und der Rasen trägt Schadstellen davon, die sich im folgenden Frühjahr als bräunliche Flecken zeigen und nur sehr zögerlich regenerieren.
Hier ein paar einfache Tipps zum Aufsammeln von Laub:
Quelle: 5 Fall Leaves Life Hacks – youtube
Rechen und Besen
Für den Rasen eignet sich ein Laubrechen, der je nach Hersteller als Gartenrechen und auch als Laub-, Feder- oder Fächerbesen bezeichnet wird, sehr gut. Er besitzt lange, biegsame Zinken und schont damit den Rasen.
Doch wenn Sie jetzt glauben, Rechen ist gleich Rechen… weit gefehlt! Obwohl sich die Grundkonstruktion dieser Handwerkzeuge mit den federnd gelagerten Zinken ähnelt, gibt es einige Unterschiede. So ist die Flächenleistung dieser Werkzeuge, also wie oft über die gleiche Fläche gekehrt werden muss, um das Laub zu beseitigen, durchaus voneinander abweichend. Es gibt Rechen mit stark nachgebenden und weniger stark nachgebenden Zinken. Zudem fallen je nach Modell das Gewicht, die Verarbeitung und die Ergonomie anders aus. Besonders vorteilhaft zeigt sich ein Rechen mit einer verstellbaren Arbeitsbreite, die sich idealerweise durch einfaches Schieben eines Knaufs auf dem Zinkenkamm regulieren lässt.
Die Zinken bestehen entweder aus Metall oder Kunststoff, wobei ich nicht zu beurteilen vermag, welches Material geeigneter ist. Sicher lässt sich jedoch festhalten, dass zu starre Zinken dazu beitragen, dass sich Astwerk und Laub darin verfangen kann. Der Stiel sollte eine ausreichende Länge haben, damit ein entspanntes, aufrechtes Arbeiten gewährleistet wird. Einige Fabrikate dienen nicht nur zum Rechen sondern gleichzeitig auch zum Aufsammeln des Materials. Dies wird entweder durch eine Stieldrehung oder durch Abnahme des Kopfes ermöglicht.
Die Testergebnisse von seriösen Organisationen belegen, dass Sie den bekannten Markenherstellern gegenüber den Discountern den Vorzug geben sollten. Denn einige Billig-Marken haben bereits während den Testphasen ganz aufgegeben oder zumindest mehrere Zinken verloren.
Auf den Wegen und anderen gepflasterten Flächen reicht ein klassischer Besen zum Zusammenkehren aus. Allerdings werden Sie feststellen, dass nasses Laub gerne am Boden kleben bleibt. Da eignet sich am besten ein Besen mit festen, stabilen Borsten, den Sie in verschiedenen Richtungen über das Laub führen.
Vier empfehlenswerte Laub- bzw. Verstellbesen in der Übersicht
- SHW
Rex Laubbesen 54779sehr stabil
gute Reinigungsergebnisse - Stiel:
Esche
Zinken: Federstahl - Stiel-Länge:
empf. 135 cm
Gesamtlänge:
ca. 170 cm - Zinkenbreite:
ca. 6 cm
Zinkenabstand:
ca. 17 cm - Kopfbreite:
ca. 42 cm
verstellbar: nein - Gewicht mit Stiel:
ca. 1,26 kg - Lieferumfang:
1 Rechen mit Stiel
- Gardena 3103einfach verstellbar
- Stiel: verschiedene Combi-Stiele
Zinken: Federstahl - Stiellänge:
empf. 130 cm
Gesamtlänge:
ca. 165 cm - Zinkenbreite:
ca. 7 cm
Zinkenabstand:
ca. 10 - 20 cm - Kopfbreite:
ca. 30 - 50 cm
verstellbar: ja - Gewicht ohne Stiel:
ca. 660 g - Lieferumfang:
1 Verstellbesen ohne Stiel
- Fiskars
QuikFit Laubbesenleicht und stabil - Stiel: QuikFit™ Stecksystem
Zinken: Kunststoff - Stiellänge:
empf. 145 cm
Gesamtlänge:
ca. 180 cm - Zinkenbreite:
ca. 6 cm
Zinkenabstand:
ca. 16 cm - Kopfbreite:
ca. 53 cm
verstellbar: nein - Gewicht ohne Stiel:
ca. 300 g - Lieferumfang:
1 Laubbesen ohne Stiel
- WOLF-Garten
multi-star®
Verstellbesenstufenlos verstellbar - Stiel: multi-star® System
Zinken: Federstahl - Stiellänge:
empf. 140 cm
Gesamtlänge:
ca. 175 cm - Zinkenbreite:
ca. 5 cm
Zinkenabstand:
ca. 16 cm - Kopfbreite:
ca. 36 - 58 cm
verstellbar: ja - Gewicht ohne Stiel:
ca. 900 g - Lieferumfang:
1 Verstellbesen ohne Stiel
Laub mähen geht auch
Mein Tipp: Machen Sie aus Ihrem Rasenmäher einen Laubmäher. Mit dem Rasenmäher geht das Beseitigen der Blätter weit einfacher – als mühsam mit dem Rechen. Das hat sogar den Vorteil, dass das Laub auch gleich zerkleinert und mit dem Rasenschnitt vermischt wird. Somit schaffen Sie eine gute Basis für die spätere Verrottung auf dem Komposthaufen.
Um richtig effizient vorzugehen, sollten Sie einfach alle Blätter aus den Beeten und von den Wegen auf den Rasen werfen. Dies gilt auch für alles andere an nicht verholztem Schnittgut. Dann fahren Sie ganz easy mit dem Rasenmäher drüber. Der Effekt: Je nach Leistung des Rasenmähers wird das Laub sogar vollständig aufgesogen und landet fein gehäckselt im Grasfangkorb, im -sack oder in der -box. Bei den meisten Herstellern von Rasenmähern gehören diese Auffangbehälter zum Lieferumfang. Ansonsten lassen sich nahezu alle Fabrikate mit diesem Zubehör nachrüsten.
Der Vorteil für Sie: Sie brauchen die Blätter nicht mühsam zu rechen – Sie brauchen sich noch nicht mal zu bücken, um dem Laubteppich ein Ende zu bereiten. Ganz nebenbei wird aus der Laubmenge ein Bruchteil an Volumen. Sie werden sicher nachvollziehen können, warum ich diese Methode favorisiere!
Teich, Pool und die Blätter
Sofern Sie ein Gartenteich oder einen Pool besitzen, müssen Sie unter Umständen hinnehmen, dass die Blätter auch dorthin gelangen. Dort sinken sie nach einiger Zeit zu Boden und beginnen zu verfaulen und Nährstoffe freizusetzen. Das Resultat ist ein Überangebot an Nahrung und somit wird insbesondere im Gartenteich das Algenwachstum beschleunigt.
So bleibt Ihnen nur, die Blätter mit einem Käscher (Kescher) einzusammeln oder ein Teichnetz zu verwenden. Diese Netze gibt es als engmaschige Ausführungen, um auch kleine Blätter fernzuhalten, oder grobmaschiger, damit Sie noch genug von Ihrem Teich sehen können.
Hilfreich kann auch sein, die Uferbepflanzung des Teichs zum Herbst hin nicht zurückzuschneiden. Diese Pflanzen halten nämlich einen Teil der Blätter zurück, die sonst den Teich noch weiter belasten würden.
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Wohin mit dem Laub?
Wenn Sie das Laub auf einen oder mehrere Haufen zusammengetragen haben, können Sie es anschließend auf Beete verteilen oder kompostieren. Es bietet einen guten Frostschutz auf Gemüsebeete oder Blumenrabatte. Auch Kräuter im Kräutergarten wie Rosmarin oder Lavendel freuen sich über eine solche Schutzschicht im Winter. Die Laubdecke darf ruhig zehn Zentimeter dick sein, um die darunterliegenden Pflanzen beim Überwintern zu schützen.
Wenn Sie das Laub auf den Kompost geben, sollten Sie über das Laub etwas Erde streuen. Dies beschleunigt die Verrottung und verhindert, dass der Wind die Blätter davon weht. Ein Vorteil der Kompostierung ist, dass die wertvollen Nährstoffe im Laub wieder dem Boden zugeführt werden. Allerdings kommt es auf die richtige Zusammensetzung des Komposts an. Günstig ist ein Laubanteil von ungefähr 20 Prozent sowie eine intensive Durchmischung mit anderen organischen Materialien. Das können Rasenschnitt, abgeschnittene Staudenreste, Zweige und auch Küchenabfälle sein.
Sofern Sie über ausreichend Platz im Garten verfügen und eine wenig einsehbare, windgeschützte Stelle finden, an der Sie ein Laubhügel nicht weiter stört, helfen Sie nützlichen Kleintieren wie Igeln. Denn diese nutzen einen solchen Laubhaufen als Winterquartier. Es ist allerdings wichtig, den Winterschlaf der Tiere nicht zu stören und das Quartier bis zum Frühjahr ganz in Ruhe zu lassen.
So nicht
Entsorgen Sie bitte das Laub nicht einfach im Wald. Um zu verhindern, dass die artenreichen Wälder durch fremdes Laub gestört werden, müssen Sie mit einem Bußgeld rechnen.
Das Verbrennen von Laub wird auf Länderebene geregelt. Wenn Sie in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg oder Niedersachsen wohnen, dürfen Sie generell nichts verbrennen. Über eventuelle Ausnahmegenehmigungen informiert Sie Ihre Gemeindeverwaltung. In den jeweiligen Pflanzenabfallverordnungen der anderen Bundesländer finden Sie teilweise Ausnahmen für reine Pflanzenabfälle. Solche Regelungen gibt es in Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Laub und der Recycling-Hof
Wenn Sie gar nicht wissen, was Sie mit dem Laub machen sollen bzw. wo es entsorgt werden kann, dann fragen Sie doch einmal bei Ihrer Gemeinde nach einem Wertstoffhof. In einigen Kommunen nehmen diese Recycling-Höfe Herbstlaub und Grünabfälle aus dem Garten sogar ganz kostenlos entgegen.
Viel Spaß bei der Arbeit!
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